Neue Brückenbauer für unsere Gesellschaft: Jugendliche mit Migrationshintergrund erhalten START-Stipendium
08.10.2012, 14:46 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Kultusministerin Kurth ehrt neue Stipendiaten im 10. START-Jubiläumsjahr
Sechs engagierte und leistungsstarke Schüler mit Migrationshintergrund haben heute (8. Oktober 2012) ihr START-Stipendium erhalten. Die vier Mädchen und zwei Jungen setzten sich gegen 50 Bewerber durch. Auf ihrem Weg zum Abitur werden sie nun materiell sowie ideell unterstützt, um sie in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu stärken. Die Aufnahmeurkunden zum START-Stipendium überreicht Kultusministerin Brunhild Kurth während einer feierlichen Zeremonie im Dresdner Blockhaus. „Eine erfolgreiche Integration funktioniert nur über gute Bildung. Das START-Stipendium leistet dazu einen wichtigen Beitrag. Von der Förderung der Stipendiaten profitieren nicht nur die Jugendlichen selbst, sondern auch der Freistaat Sachsen, denn wir können die zukünftigen Herausforderungen unseres Landes nur meistern, wenn wir gut ausgebildete Menschen haben. Die heute neu aufgenommenen Schüler sind zudem Vorbilder für andere Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund, denn sie zeigen, Leistung lohnt sich“, unterstreicht die Ministerin.
Die neuen Stipendiaten sind zwischen 14 und 15 Jahre alt und stammen aus den Ländern Afghanistan, Algerien, Brasilien, Jemen, Jordanien und Vietnam. Der nunmehr zehnte Stipendiatenjahrgang erweitert den Kreis der Geförderten in Sachsen auf insgesamt 30 Schüler. Neben der materiellen Unterstützung in Form von monatlich 100 Euro Bildungsgeld und bei Bedarf einer PC-Grundausstattung profitieren sie von der ideellen Förderung: verpflichtende Bildungsseminare aus den Bereichen Persönlichkeitsentwicklung, Demokratie, Medien- und interkulturelle Kompetenz, Rhetorik sowie frei wählbare Seminare mit künstlerischem, sozial- und naturwissenschaftlichem, wirtschaftlichem und sportlichem Schwerpunkt. Ergänzend werden Besuche von Kulturveranstaltungen, Exkursionen in Unternehmen, Vereine, öffentliche Einrichtungen, Arbeitsgemeinschaften sowie Beratungen für die Ausbildungs-, Studien- und Lebensplanung angeboten.
Das START-Stipendium begleitet die Schüler in ihren letzten drei bis vier Schuljahren auf dem Weg zum Abitur. Das Abitur haben in Sachsen in diesem Jahr fünf Stipendiaten abgelegt. Sie gehören damit zu insgesamt 47 Stipendiaten, die die Schule im Laufe der START-Förderjahre in Sachsen bereits abgeschlossen haben und weiterhin bei den START-Alumni intensiv vernetzt sind.
Robert Hasse, Geschäftsführer der START-Stiftung gGmbH, erklärt: „Zu den Voraussetzungen für ein START-Stipendium zählen vor allem schulisches und soziales Engagement, Motivation und Leistungsbereitschaft. Die Jugendlichen übernehmen Verantwortung und stärken dadurch ihre Persönlichkeit. Das START-Programm fördert und ermutigt sie, ihre zukünftige Rolle als soziale Verantwortungsträger und Brückenbauer für ein aktives Miteinander in unserer Gesellschaft wahrzunehmen und weiterzuentwickeln.“
Dieses Konzept verfolgt START mittlerweile seit zehn Jahren erfolgreich. 2002 wurde das Stipendienprogramm in Hessen eingeführt und hat sich anschließend schnell auf insgesamt 14 Bundesländer (alle außer Baden-Württemberg und Bayern) ausgeweitet. Im Schuljahr 2012/2013 werden bundesweit mehr als 720 Jugendliche aus rund 85 Herkunftsländern durch START unterstützt. Zusammen mit den Ehemaligen profitier(t)en rund 1.600 Schüler von dem Programm.
Wichtige Weggefährten sind dabei die Projektpartner auf Landesebene. Sie stellen nicht nur finanzielle Mittel zur Verfügung, sondern leisten in vielen Fällen auch ideelle Unterstützung. „Die Förderer verfolgen mit ihrem Einsatz für das START-Schülerstipendienprogramm einen besonderen Zweck: Engagierte Schüler mit Migrationshintergrund sollen die Chance erhalten, eine höhere Schulbildung zu absolvieren. Ziel der Initiative ist es, die Leistungsbereitschaft der Schüler unabhängig von ihrer Herkunft zu honorieren sowie deren Integration in die Gesellschaft zu fördern“, erläutert Reiner Zieschank, Geschäftsführer der DREWAG – Stadtwerke Dresden GmbH, im Namen der weiteren Förderer in Sachsen.
Ermöglicht werden die Stipendien in Sachsen durch die START-Stiftung – ein Projekt der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung – gGmbH und aktuell folgende weitere Partner: Deutsche Bank Stiftung, Landeshauptstadt Dresden, DREWAG – Stadtwerke Dresden GmbH, Kulturstiftung Dresden der Dresdner Bank, Stadt Leipzig, Marga und Kurt Möllgaard-Stiftung im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, Peter Herbst Stiftung und Sächsisches Staatsministerium für Kultus.
Pressekontakt START Stiftung:
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