Medaillenregen für den guten Geschmack
13.08.2012, 15:30 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Gebietsweinprämierung und frisch gekürte Winzer
Die Olympischen Spiele in London sind seit gestern Geschichte. Die 62 Medaillen, die heute (13. August 2012) in Meißen für sächsische Weine vergeben wurden, topaktuell. Insgesamt sind 66 sächsische Weine und Sekte aus elf Weingütern geprüft worden. Vergeben wurden 14 Gold-, 39 Silber- und neun Bronzemedaillen. „Das ist ein wahrer Medaillenregen für den guten Geschmack und ein Zeichen für die hervorragende Qualität sächsischer Weine“, sagte Landwirtschaftsminister Frank Kupfer heute zur Gebietsweinprämierung. Mit 15 Weinen erreichte die Winzergenossenschaft Meißen zahlenmäßig die meisten Prämierungen. Das Sächsische Staatsweingut Schloss Wackerbarth erlangte in der Prüfung sieben Gold- und sechs Silbermedaillen. „Aber auch die kleineren Weingüter haben wieder bewiesen, dass mit viel winzerischem Geschick hervorragende Weine von sächsischen Steil- und Terassenlagen gekeltert werden können“, so Kupfer weiter.
Zur Prämierungsveranstaltung erhielten auch sieben Neu-Winzer ihre Zeugnisse. Minister Kupfer gratulierte ihnen zum erfolgreichen Abschluss ihrer Weinbau-Lehre: „Ich hoffe, dass Sie Ihr Wissen und Können jetzt in Sachsen einsetzen! Ich bin stolz auf die sächsischen Winzer. In anderen Weinanbaugebieten ist ein Rückzug aus Steil- und Terassenlagen zu verzeichnen, in Sachsen nicht.“
Die Gebietsweinprämierung ist eine sensorische Prüfung nach Geruch, Geschmack und Harmonie. Angemeldet werden dürfen nur Weine, die vorher die Qualitätsweinprüfung in Sachsen bestanden haben. Geprüft wurde von einer Expertenjury nach den Richtlinien der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG). Die erfolgreiche Teilnahme an der Gebietsweinprämierung ist die Voraussetzung für die Teilnahme an der DLG-Bundesweinprämierung.
Mit 447 Hektar Ertragsrebfläche ist das Weinbaugebiet Sachsen eines der kleinsten in Deutschland. Im Haupterwerb bewirtschaften 21 Winzer ihre Rebflächen. Die meisten der insgesamt 2 563 Winzer sind Kleinwinzer. Die angebauten Hauptrebsorten sind Müller Thurgau (16,4 Prozent), Riesling (14,2 Prozent), Weißburgunder (11,9 Prozent), Ruländer (9,6 Prozent) und Spätburgunder (8,1 Prozent). Entsprechend der gestiegenen Nachfrage wurde in den letzten 15 Jahren der Anteil des Rotweinanbaus gegenüber dem Weißweinanbau ausgedehnt. So werden jetzt 81 Prozent weiße Rebsorten und 19 Prozent rote Rebsorten angebaut. Die Hauptrebsorten im Rotweinanbau sind Spätburgunder (mit fast 37 Hektar Ertragsrebfläche), Dornfelder (mit 22,5 Hektar Ertragsrebfläche) und Regent (mit 9,1 Hektar Ertragsrebfläche).