Sachsen erforscht die Zukunft des Lernens

09.08.2012, 15:10 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Startschuss für ein neues Forschungsprojekt an der TU Dresden zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in Sachsen

An der TU Dresden ist ein neues Forschungsprojekt zum Thema Lernen in Sozialen Medien angelaufen. Unter dem Titel „Software Engineering Sozialer und Allgegenwärtiger Medien“ (SESAM) geht eine interdisziplinär zusammengesetzte Nachwuchsforschergruppe in den nächsten zweieinhalb Jahren dem Potenzial der neuen Medien für die Wissensvermittlung und das selbstmotivierte Lernen von jungen und älteren Menschen auf den Grund. Das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst fördert dieses Vorhaben über Mittel des Europäischen Sozialfonds (ESF) mit 1,8 Millionen Euro. An dem Projekt beteiligt sind die Juniorprofessur für Software Engineering ubiquitärer Systeme (SEUS), die Juniorprofessur Emerging Communications and Media und die Juniorprofessur für Kunst und ihre Didaktik mit dem Schwerpunkt neue Medien. Mit SESAM wird der Anspruch der TU Dresden untermauert, exzellente und relevante Forschung im Freistaat Sachsen zu gewährleisten.

„Die Verbreitung von Sozialen Medien und die steigende Nutzung von mobilen Endgeräten hat dazu geführt, dass Informationen heute allgegenwärtig verfügbar sind. Wie wir diese Technologien nutzen können, um Menschen jeden Alters und sozialen Hintergrunds das flexible Lernen in der Informationsgesellschaft zu erleichtern, darauf richtet sich unser Forschungsinteresse“, so Juniorprofessor Dr. Thomas Schlegel von der Fakultät Informatik der TU Dresden, der das Projekt koordiniert. „Neue Modelle und Softwaretechnologien sind notwendig, um Lerninhalte individuell für unterschiedliche Endgeräte, Orte und Situationen verfügbar zu machen.“

Für modernes Lernen ist ein Schreibtisch oder Klassenzimmer nicht mehr unbedingt erforderlich. Informationen können per Internet und Mobilfunk heute an jedem Ort zugänglich gemacht werden. Der Nutzer entscheidet selbst und situationsabhängig, wann und wo er Lerninhalte abrufen möchte. Um allgegenwärtiges Lernen zu ermöglichen, forschen die insgesamt neun Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler der Informatik, Kommunikationswissenschaften und Kunstpädagogik gemeinsam an neuen Technologien und entwickeln innovative Konzepte.

Heutzutage nutzen immer mehr Menschen das Internet und haben damit Zugriff auf gewaltige Datenmengen, vernetzen sich und tauschen sich über vielfältige Themen aus. Die Sozialen Netzwerke wie Facebook, Twitter oder auch YouTube haben dabei das Informations- und Kommunikationsverhalten insbesondere der jungen Generation revolutioniert. Der internationale Austausch, das gemeinsame Arbeiten an Projekten über Ländergrenzen hinweg, das Teilen von Informationen mit vielen – all dies ist für junge Menschen bereits gelebter Alltag. Doch auch immer mehr ältere Menschen entdecken die Neuen Medien und deren Vorteile. Die Nachwuchsforschergruppe geht der Frage nach, inwiefern Soziale Medien für die Wissensaneignung dieser unterschiedlichen Anwender nutzbar gemacht werden können. Im Fokus steht dabei die Frage, ob Soziale Medien das Potenzial haben, junge und ältere Menschen hinsichtlich des Lernens zusammenzubringen und welche Informationstechnologien und Methoden hierfür eingesetzt werden können und entwickelt werden müssen. Um die individuelle Wissensaneignung und die Anforderungen älterer Menschen zu ermitteln, kooperiert das junge Forscherteam eng mit der Dresdner Seniorenakademie.

Die hochqualifizierte Ausbildung und Förderung von Nachwuchsforschern ist ein wichtiger Motor für den Wissenschaftsstandort Sachsen. Die Ergebnisse zielen auf eine breite Einsetzbarkeit in Wirtschaft und Gesellschaft ab. Denn fortschrittliche soziale Bildungs- und Informationsnetzwerke für den Freistaat stärken die Region und ihre Attraktivität für hochqualifizierten Nachwuchs.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus

Pressesprecher Falk Lange
Telefon: +49 351 564 60200
E-Mail: falk.lange@smwk.sachsen.de
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