„Jugendopposition in der DDR-Diktatur“ – Ausstellung für Schulen

12.07.2012, 09:37 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Plakate mit Biographien von Jugendlichen in der DDR

„Um Zukunft gestalten zu können, darf der kritische Blick in die Vergangenheit nicht fehlen. Besonders die jüngere Generation, die die DDR-Diktatur und die Teilung Deutschlands nicht selbst miterlebt hat, ist auf Informationen über die jüngste deutsche Geschichte angewiesen. Die Schule hat hier eine besondere Verantwortung. Sie muss den Schülern vermitteln, welche Ursachen zu dieser Diktatur geführt haben und wie das Leben in dieser ablief, ohne dabei verklärend zu wirken“, erklärte Kultusministerin Brunhild Kurth, die die Schulen auf die Ausstellung „Jugendopposition in der DDR“ aufmerksam machte. Auf 20 Plakaten werden persönliche Schicksale von Jugendlichen porträtiert und vorgestellt. „Die Biographien vermitteln Schülern äußerst einprägsam, wie sich die DDR-Diktatur auf den Alltag der Jugendlichen ausgewirkt hat“, so Kurth, die die Schulen dazu aufrief, sich einen solchen Plakatsatz zu bestellen. Insgesamt 105 Exemplare stehen den Schulen kostenfrei zur Verfügung. Bestellt werden können sie über die Regionalstellen der Sächsischen Bildungsagentur.

Auf den großen Plakaten (60 mal 80 cm) werden unter anderem Arno Esch, liberaler Politiker, Pazifist und Kriegsverweigerer, der 1951 in Moskau hingerichtet wurde sowie Michael Gartenschläger, der 1976 beim Abbau einer Selbstschussanlage an der deutsch-deutschen Grenze erschossen wurde, porträtiert. „Die Ausstellung ist eine gute Ergänzung zu unseren Lehrplänen und bietet die Gelegenheit, mit den Schülern ins Gespräch zu kommen“, betonte die Ministerin. „Es ist wichtig, dass die Jugendlichen untereinander diskutieren und ihnen der Wert unserer freiheitlichen Demokratie bewusst wird. Nur so sind sie vor rechtem und linkem Gedankengut sicher“, erklärte Kurth. Im letzten Schuljahr haben über 100 Schulen die Ausstellung in den Unterricht einbezogen.

Die Ausstellung „Jugendopposition in der DDR“ ist von der Robert-Havemann-Gesellschaft e. V. und der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur konzipiert worden, um einer Verklärung des DDR-Alltags entgegenzuwirken. Die Ausstellung ist vor allem für Mittelschüler, Gymnasiasten und berufsbildende Schulen gedacht. Sie ergänzt den Geschichts- und Gesellschaftswissenschaftlichen Unterricht und kann auch in Deutsch, Ethik und Religion eingesetzt werden.

Weitere Informationen sind zu finden unter: www.jugendopposition.de


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Kultus

Pressesprecher Dirk Reelfs
Telefon: +49 351 564 65100
Telefax: +49 351 564 65019
E-Mail: presse@smk.sachsen.de
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