Ortsumgehung Pirna kommt – aber anders

21.06.2012, 10:18 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Die Ortsumgehung Pirna (Dritter Bauabschnitt) soll in leicht veränderter Form gebaut werden. Durch die Umplanung, die besonders naturschutzrechtliche und eigentumsrechtliche Belange berücksichtigt, können rund drei Millionen Euro eingespart werden. Darauf hat sich die Arbeitsgruppe „Verbesserung der Verkehrsverhältnisse in Pirna“ bei ihrer abschließenden Sitzung am 20. Juni 2012 verständigt.
Die wichtigste Änderung: Die Verknüpfung der künftigen Ortsumgehung mit der alten B 172 soll anders gestaltet werden. Statt einer kreuzungsfreien Variante wird eine Verkehrsführung mit Ampelregelung bevorzugt. Dadurch lassen sich rund 3,1 Mio. Euro einsparen, u.a. durch den Wegfall eines Brückenbauwerks.
Der sächsische Verkehrsminister Sven Morlok (FDP) sagte bei der Vorstellung der Ergebnisse der Arbeitsgruppe:
„Den Bürgern ist vor allem eines wichtig: Die Ortsumgehung wird gebraucht – und sie wird gebaut. Aber wir bauen mit Augenmaß. Wir haben eine Lösung gefunden, die weniger Geld kostet, die dem Naturschutz stärker gerecht wird und die im Vergleich zum jetzigen Stand immer noch eine deutliche Verbesserung und Entlastung der Pirnaer Innenstadt bringen wird.“

Bei einer Gesamtlänge von 3,6 km und einem Gesamtvolumen von 70,9 Mio. Euro liegt die Ortsumgehung Pirna mit Baukosten von etwa 20 Mio. Euro/km deutlich über dem Durchschnitt (zum Vergleich: A 72 rd. 10 Mio. Euro/km).
Auf Grund der hohen Kosten und unterschiedlichen Aussagen zum zukünftigen Verkehrsaufkommen war Ende 2011 die Arbeitsgruppe mit dem Auftrag gegründet worden, das gesamte Bauvorhaben noch einmal auf den Prüfstand zu stellen und Einsparpotentiale zu ermitteln.
Der Arbeitsgruppe gehörten Vertreter des SMWA, der DEGES, der Stadt Pirna, des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und des Landesamts für Straßenbau und Verkehr (LASuV) an.
Die Arbeitsgruppe hat sich klar für die Notwendigkeit des Bauvorhabens ausgesprochen. Alternative Straßenbauvorhaben wurden geprüft, aber als nicht zielführend verworfen (Beispiel: Verlängerung der S 170 zwischen Cotta und Krietzschwitz).
Kurzfristig ist nicht mit einem Baubeginn für die Ortsumgehung Pirna zu rechnen, weil die dafür erforderlichen finanziellen Mittel im Rahmen der Finanzplanung des Bundes bis 2015 nicht zur Verfügung stehen. Der Freistaat Sachsen engagiert sich beim Staatsstraßenbau in der Region. Gemäß Landesverkehrsplan sollen noch andere wichtige Bauvorhaben umgesetzt werden. Priorität haben nun folgende, auch für Pirna wichtige Vorhaben in der Region:

– S 177 von Pirna bis zur A 4 (Gesamtvolumen 208 Mio. Euro), Baubeginn Ausbau nördlich Pirna in diesem Sommer (38,2 Mio. Euro)
– S 163 in Rathmannsdorf (1. BA, 2,8 Mio. Euro, z. Zt. Baurechtsverfahren)
– S 169 Ausbau südlich Krippen (1,2 Mio. Euro, Baubeginn Sommer 2012)
– S 171 Bauwerke/Stützwände im Bielatal (2,4 Mio. Euro, Baubeginn Sommer 2012)
– S 174 Ausbau bei Liebenau (2. BA, 1 Mio. Euro, z. Zt. Baurechtsverfahren)
– S 191 Verlegung Rippien/Goppeln (9,7 Mio. Euro, in Bau).

Anlage:

Knotenpunkt OU Pirna mit B 172 - bisherige Planung und Planung neu


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr

Pressesprecher Jens Jungmann
Telefon: +49 351 564 80600
Telefax: +49 351 564 80680
E-Mail: presse@smwa.sachsen.de

Themen

zurück zum Seitenanfang