Sächsische Staatsregierung schafft mit heutiger Unterzeichnung Voraussetzung für 1.700 Plätze im Lehrerstudium

05.06.2012, 13:30 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Im Freistaat sollen insgesamt Kapazitäten für 1.700 Studienanfänger an sächsischen Hochschulen und damit 700 mehr als bisher zur Verfügung stehen. Dafür wurde ein Bildungspaket Sachsen 2020 geschnürt, so dass ab sofort rund 200 zusätzliche Lehrkräfte eingestellt werden können.

„Wir brauchen in Sachsen dringend junge, gut ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer, da in den nächsten Jahren tausende Lehrkräfte in den Ruhestand gehen werden. Die Lösung dieses Problems ist eines der zentralen politischen Themen in unserem Land. Deshalb freue ich mich, dass die Weichen dafür gestellt sind, dass an den sächsischen Hochschulen 700 Studierende mehr als bisher mit dem Lehrerstudium beginnen können“, sagte heute Sachsens Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Sabine von Schorlemer.

An der Universität Leipzig sollen mindestens 1.000 Studienanfänger für das Lehramt immatrikuliert werden. Dafür werden der Universität Leipzig 29 Millionen Euro sowie 114 Stellen und Beschäftigungsmöglichkeiten bereitgestellt. Die TU Dresden wird künftig mindestens 600 Studienanfängerinnen und Studienanfänger für das Lehramt aufnehmen. Dafür werden knapp 13 Millionen Euro und 35 Beschäftigungsmöglichkeiten bereitgestellt. Weitere 110 Musiklehrerstudenten können an der Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber Dresden“ und an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy Leipzig“ ein Studium aufnehmen. Die Musikhochschulen erhalten zusammen etwa 4,7 Millionen Euro.

„Dem Standort Leipzig wird künftig die bedeutendste Rolle bei der Lehrerbildung im Freistaat Sachsen zukommen. Die Universität Leipzig bekennt sich nachdrücklich zu ihrer gesellschaftlichen Verantwortung, den Freistaat Sachsen bei der eminent wichtigen Aufgabe zu unterstützen, eine stabile qualitativ hochwertige und quantitativ nachhaltige Lehrerbildung in Verbindung mit dem Bildungscampus Sachsen anzubieten, die nicht nur die erste grundständige Phase der Lehrerbildung umfasst, sondern auch Lehrerfort- und -weiterbildung sowie die Qualifizierung von Seiteneinsteigern einschließt“, so Sabine von Schorlemer.

Die Etablierung dieses interdisziplinär ausgerichteten Bildungscampus Sachsen, der für Fort- und Weiterbildung von Lehrkräften und weiterem pädagogischen Fachpersonal zur Verfügung steht, sowie einen Standort für forschendes Lernen in Kindheit, Schule, Unterricht und Erwachsenenalter in Kooperation mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen darstellt, wird umgehend beginnen. Darüber hinaus wird ab dem Jahr 2013 die Etablierung eines landesweiten Netzwerkes Lehrerbildung unter Einbindung des Zentrums für Lehrerbildung und Schulforschung erfolgen.

Die entsprechenden Zielvereinbarungen mit den Hochschulen sind mit den jeweiligen Leitungen vorbesprochen und sollen in Kürze unterschrieben werden.

Alle Lehramtsstudiengänge für Grund-, Mittel-, Förder- und Berufsschulen sowie Gymnasien werden ab Wintersemester 2012/2013 vom Bachelor-Master-System wieder auf Staatsexamen umgestellt. Das Lehramtsstudium für Grundschule verkürzt sich so um ein Jahr und das Lehramtsstudium für Mittelschule um sechs Monate. Damit soll vor allem dem großen Mangel an Grund- und Mittelschullehrern begegnet werden.

Die Regelstudienzeit umfasst einschließlich der Schulpraktischen Studien für das Lehr-amt an Grundschulen 8 Semester, für das Lehramt an Mittelschulen 9 Semester, für das Höhere Lehramt an Gymnasien 10 Semester und für das Lehramt Sonderpädagogik 10 Semester.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus

Pressesprecher Falk Lange
Telefon: +49 351 564 60200
E-Mail: falk.lange@smwk.sachsen.de
zurück zum Seitenanfang