Festakt „100 Jahre Sächsisches Krankenhaus Arnsdorf“
30.03.2012, 10:25 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Am Vorabend des Tages der Eröffnung des Sächsischen Krankenhauses Arnsdorf vor 100 Jahren findet am 30.März 2012 eine Festveranstaltung statt, an der Prominente aus Politik, Mitarbeiter des Krankenhauses sowie Vertreter zahlreicher medizinischer Einrichtungen teilnehmen.
Staatsministerin Christine Clauß betonte in ihrem Grußwort die einhundertjährige Geschichte des Hauses, das sich von der Königlich- Sächsischen Heil- und Pflegeanstalt zum modernen Fachkrankenhaus für Psychiatrie und Neurologie entwickelt hat.
Eine Konstante des Krankenhauses sei die Orientierung am Wohl der Patientinnen und Patienten. »Nicht Eigennutz oder Gewinnstreben waren die treibenden Kräfte, sondern die Sorge um die Not von psychisch kranken Menschen«, sagte Clauß.
Das Sächsische Krankenhaus wurde 1. April 1912 als Königlich Sächsische Heil- und Pflegeanstalt gegründet und prägt seit dieser Zeit das Ortsbild von Arnsdorf. Das Krankenhaus wurde auf einer Fläche von 35 Hektar in nur vierjähriger Bauzeit nach den modernsten Erkenntnissen der Behandlung von 1200 psychisch kranken Menschen errichtet. Es ist ein Spiegelbild für die zu jener Zeit herrschenden humanistischen Wertvorstellungen.
In der Zeit der NS-Diktatur wurde auch die Landes- Heil- und Pflegeanstalt Arnsdorf für die berüchtigte, sogenannte T-4 Aktion der Nazionalsozialisten missbraucht. Arnsdorf war Zwischenstation für psychisch kranke und geistig behinderte Menschen, die in der Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein zu Tausenden hingerichtet wurden.
In der ehemaligen DDR spielte besonders der Mangel eine herausragende Rolle. Das zu dieser Zeit mit bis zu 1.800 Patienten weit überbelegte Bezirkskrankenhaus Arnsdorf verfiel baulich und die Bedingungen für Patienten und Personal verschlechterten sich zusehends.
Der Krankenhausbetrieb konnte nur durch die außergewöhnlichen Leistungen des Krankenhauspersonals aufrechterhalten werden.
Nach 1990 übernahm der Freistaat Sachsen die Trägerschaft des Sächsischen Kran-kenhauses. Seit dieser Zeit wurden über 80 Millionen Euro in die Sanierung des Kran-kenhauses investiert. Das Krankenhaus entwickelte sich zu einem modernen Fach-krankenhaus für Psychiatrie und Neurologie. Noch ist diese Entwicklung nicht abge-schlossen. Auch in den nächsten Jahren sollen weitere Mittel besonders für Gebäude der Erwachsenenpsychiatrie investiert werden. Heute stehen dem Krankenhaus 372 Betten und 60 tagesklinische Behandlungsplätze zur Verfügung. Ebenfalls in Gebäuden der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt ist das »Haus am Karswald« untergebracht in diesem Heim haben 175 geistig behinderte oder chronisch psychisch kranke Menschen ein Zuhause gefunden.