Neuartige Krankheit bei Huftieren - Monitoring angelaufen

25.01.2012, 11:25 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

»Im Freistaat Sachsen ist das landesweite Monitoring auf das Vorkommen des »Schmallenberg-Virus«, einer neuartigen Tierkrankheit bei Rindern, Schafen und Ziegen, angelaufen. Neben den für das Montoring zuständigen Veterinärbehörden und der Landesuntersuchungsanstalt für das Gesundheits- und Veterinärwesen Sachsen wurden auch die Sächsische Tierseuchenkasse, die Landestierärztekammer sowie die Zuchtverbände entsprechend informiert«, erklärte Gesundheitsministerin Christine Clauß.

Bei der neuen Tierkrankheit handelt es sich um eine Virusinfektion die durch stechende Insekten (Gnitzen und Mücken) übertragen wird. Die Erkrankung wird durch das Schmallenberg-Virus, ein Virus aus der Gruppe der Orthobunyaviren hervorgerufen. Bisher traten Viren aus dieser Gruppe nur in Asien, Australien und Afrika auf. Die Bezeichnung »Schmallenberg- Virus« (SBV) erfolgte auf Grund der Probenherkunft, aus der die Erstisolierung in Deutschland erfolgte.

Derzeit wurde das Schmallenberg-Virus in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, den Niederlanden und Belgien bei Rindern, Schafen und Ziegen als Krankheitserreger nachgewiesen. In Sachsen sind bisher noch keine Krankheitsfälle bekannt.

Bei erwachsenen Tieren wurden im letzten Sommer, während der aktiven Zeit der Überträger, Symptome wie Milchrückgang und Fieber, die aber nach wenigen Tagen wieder abklangen, beobachtet. Da das Virus je nach Zeitpunkt der Infektion in der Lage ist Embryonen bzw. Feten zu schädigen, stehen derzeit Aborte mit mumifizierten Feten bzw. lebensschwache oder missgebildet geborene Lämmer und Kälber im Vordergrund. Als häufigste Missbildungen werden starke Verkrümmung der Gliedmaßen (schwere Arthrogryposen), Verdrehungen des Halses (Torticollis) und sogenannte Wasserköpfe (Hydrocephalus) beschreiben.

Tierhalter, bei denen verstärkt Verlammungen bzw. Verkalbungen, insbesondere mit den beschriebenen Veränderungen auftreten, werden gebeten einen Tierarzt und bzw. oder das zuständige Veterinäramt hinzuzuziehen.

Neben der Untersuchung von missgebildeten Lämmern und Kälbern werden in Sachsen stichprobenhaft Blutproben untersucht, um einen Überblick über die wahrscheinliche Ausbreitung des SBV in der Bundesrepublik zu erlangen.

Der Nachweis des Virus führt derzeit zu keinen tierseuchenrechtlichen Sperrmaßnah-men.

Eine Erkrankung des Menschen ist bislang nicht nachgewiesen.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Soziales, Gesundheit und Gesellschaftlichen Zusammenhalt

Pressesprecherin Juliane Morgenroth
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