Neue Dimension in der Strahlenbehandlung von Tumoren

20.01.2012, 14:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Wissenschaftsministerin von Schorlemer legt in Dresden Grundstein für Protonentherapieanlage

„Mit der Grundsteinlegung der Protonentherapieanlage wird eine neue Dimension in der Strahlenbehandlung von Tumoren aufgestoßen. In Zukunft werden hier rund 100 Wissenschaftler fakultäts- und institutionsübergreifend arbeiten und das enge Zusammenspiel zwischen Krankenversorgung und Forschung dieser Einrichtung nutzen, um die Behandlung von Krebserkrankungen deutlich zu verbessern. Damit gelingt im Freistaat Sachsen ein nächster wichtiger Schritt hin zur Sicherung und weiteren Entwicklung eines starken und exzellenten Standorts der Forschung, Innovation und Hochschulmedizin“, erklärt die Sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Sabine von Schorlemer, bei der heutigen Grundsteinlegung in Dresden.

Im Rahmen der Landesexzellenzinitiative fördert das Sächsische Wissenschaftsministerium den Neubau zur Aufnahme einer Referenzprotonenstrahlenanlage für Therapie und Forschung sowie die Technologie zur Entwicklung völlig neuartiger, lasererzeugter Teilchen für die Strahlentherapie von Krebserkrankungen. In dieser Anlage können Protonen nicht nur mit Magnetismus, sondern alternativ auch mit Hochleistungslasern beschleunigt werden. Durch die Eigenschaften der Laserbeschleuniger wird auch die biologische Wirksamkeit beeinflusst. Des Weiteren wird erwartet, dass die neuartige Technologie wesentlich kostengünstiger ist, als es etwa beim Einsatz von Photonen der Fall ist. Somit kann sich die Protonentherapie als weitverbreitetes Standardverfahren etablieren. Aktuell steht noch der Einsatz von Photonen – der derzeit am häufigsten eingesetzten Strahlungsart – im Zentrum vieler wissenschaftlicher Arbeiten.

Die Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus der Technischen Universität Dresden entwickelte gemeinsam mit ihren Partnern, dem Universitätsklinikum Carl Gustav Carus und dem Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf das Konzept eines „Gemeinsamen Zentrums für Strahlenforschung“, das die weltweit anerkannte Kompetenz in der onkologischen Strahlenforschung weiter stärken soll. Eine Jury wählte im Rahmen der Landesexzellenzinitiative dieses Projekt im Jahre 2008 aus. Im Herbst 2010 wurde nunmehr der Bauantrag für den Bau dieser weltweit einmaligen Hochtechnologieplattform zur patientenorientierten Strahlenforschung und Entwicklung neuartiger Technologien für die Radioonkologie, des OncoRay - Gemeinsames Zentrum eingereicht.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus

Pressesprecher Falk Lange
Telefon: +49 351 564 60200
E-Mail: falk.lange@smwk.sachsen.de
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