Aufbau der Geodateninfrastruktur im Freistaat Sachsen
17.05.2011, 14:10 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Staatsregierung verabschiedet den Bericht zum Aufbau der Geodateninfrastruktur im Freistaat Sachsen für das Jahr 2010
Die Staatsregierung verabschiedete am 17. Mai 2011 den Bericht zum Aufbau der Geodateninfrastruktur im Freistaat Sachsen (GDI Sachsen) für den Zeitraum 1. Januar 2010 bis 31. März 2011.
Die GDI Sachsen schafft die technischen und organisatorischen Voraussetzungen für eine kostensparende und anforderungsgerechte Erschließung und Bereitstellung digitaler Geodaten unterschiedlicher Quellen und dient damit der Befriedigung eines stark wachsenden Bedarfs an solchen Daten. Nicht zuletzt der große Erfolg von kommerziellen Internetdiensten, die in Sekundenschnelle Karten mit Informationen für einen konkreten, anlassbezogenen Bedarf (z. B. Sehenswürdigkeiten, Einkaufs- oder Übernachtungsmöglichkeiten) anzeigen, verdeutlicht, dass Geodaten aus einer modernen Gesellschaft nicht mehr wegzudenken sind. Mit der GDI Sachsen werden Strukturen aufgebaut, die – vergleichbar mit kommerziellen Internetdiensten – stets aktuelle amtliche Geodaten von Behörden und Kommunen am Bildschirm anzeigen und für eine Weiterverarbeitung bereitstellen. Der Freistaat Sachsen verknüpft dabei seine Verpflichtung zur Beteiligung am Aufbau einer Geodateninfrastruktur in der Europäischen Gemeinschaft (INSPIRE) mit dem landespolitischen Ziel einer modernen, bürgernahen und effizienten Verwaltung.
Der Bericht stellt den Stand der Umsetzung der Richtlinie 2007/2/EG des Europäischen Parlaments und des Rates zur Schaffung einer Geodateninfrastruktur in der Europäischen Gemeinschaft (INSPIRE) im Freistaat Sachsen dar. Er gibt Auskunft darüber, dass der Freistaat Sachsen mit dem am 5. Juni 2010 in Kraft getretenen Sächsischen Geodateninfrastrukturgesetz seiner Verpflichtung zur Umsetzung der Richtlinie in Landesrecht nachgekommen ist. Zur europäischen Geodateninfrastruktur trägt der Freistaat Sachsen aktuell bereits mit 191 amtlichen Geodatensätzen und 57 Internetdiensten bei. Für Zwecke der Verwaltung und der Wirtschaft stehen insgesamt jedoch schon ca. 4.000 Geodatensätze aus den verschiedensten Themengebieten in der GDI Sachsen bereit.
Der Bericht erläutert das Vorgehen zur gemeinsamen Bereitstellung von digitalen Geodaten über das Internet durch die staatlichen und kommunalen Stellen sowie durch sächsische Wirtschaftsunternehmen. In diesem Zusammenhang wird der Freistaat Sachsen das im Rahmen des E-Government betriebene Geoportal „Sachsenatlas“ zu einer leistungsfähigen IT-Plattform weiterentwickeln, die voraussichtlich ab 2012 alle Geodaten des Freistaates Sachsen mit höchster Qualität über moderne Internetdienste anbietet. Das Konzept für den Aufbau dieser IT-Plattform wurde 2010 von staatlichen und kommunalen Experten mit Unterstützung der TU Dresden und der HTW Dresden, entwickelt. Mit dem Aufbau der IT-Plattform wollen der Freistaat Sachsen und die sächsischen Kommunen Folgendes erreichen:
– sächsische Daten für die Geodateninfrastruktur Deutschland und die Geodateninfrastruktur der Europäischen Gemeinschaft effizient und wirtschaftlich bereitstellen,
– die umfassende Bereitstellung und Nutzung von raumbezogenen Daten durch Verwaltung, Wirtschaft und Bürger gewährleisten und
–die Zahl der bei staatlichen und kommunalen Behörden eingesetzten IT-Verfahren durch die Nutzung der zentralen IT-Plattform reduzieren.