Weiteres Teilstück der Albertstadt in Dresden saniert -
09.11.2010, 16:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Polizeidirektion Oberes Elbtal-Osterzgebirge mit Autobahnpolizeirevier zieht in ehemalige Kasernenstadt
In Vertretung von Finanzstaatssekretär Dr. Wolfgang Voß übergab heute Ministerialdirigent Johann Gierl in Dresden nach zweijähriger Bauzeit die Polizeidirektion Oberes Elbtal-Osterzgebirge mit Autobahnpolizeirevier an Staatsminister des Innern Markus Ulbig.
Mit der Baumaßnahme Polizeidirektion Oberes Elbtal-Osterzgebirge und Autobahnpolizeirevier ist der erste Abschnitt einer übergreifenden Konzeption für diesen Behördenstandort abgeschlossen. Am westlichen Ende der ehemaligen Kasernenstadt, die das Areal der König-Albert-Kaserne umfasst, werden durch weitere Baumaßnahmen verschiedene Polizeibehörden und -einrichtungen konzentriert. Dadurch werden Synergieeffekte erzielt, zum Beispiel in der Fort- und Ausbildung, beim Schießtraining, in den Werkstätten, den Waschanlagen, der Kantine und beim Sport.
Staatsminister Ulbig sagte: „Die sächsische Polizei leistet einen wichtigen Beitrag für die Entwicklung des Freistaates, denn Sicherheit ist ein hohes Gut. Um Sachsens Sicherheit zu gewährleisten, braucht die Polizei die bestmöglichen Bedingungen. Deshalb ist die neue Direktion so wichtig für die Arbeit der Polizei im Oberen Elbtal-Osterzgebirge. Sachsenweit befindet sich hier das modernste Führungs- und Lagezentrum. Damit haben wir die optimalen Voraussetzungen für die Verbrechensbekämpfung und einen sicheren Freistaat.“
Die Gesamtkosten für die Baumaßnahme betragen 22,3 Millionen Euro. Es ist Platz für 255 Mitarbeiter geschaffen worden. Vor dem eigentlichen Baubeginn mussten seit dem Jahr 2003 zahlreiche vorbereitende Arbeiten zur Substanzsicherung der Gebäude durchgeführt werden. So wurden unter anderem Gebäude auf Rohbaustand entkernt sowie Sandsteinbauteile und Dächer saniert.
Mit dem Umbau wurde das historische Erscheinungsbild der Gebäude weitgehend wieder hergestellt. Das Kernstück der Sanierung unter der Projektleitung des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien- und Baumanagement bildet das Haus Nr. 20 bis 22 zur Unterbringung der Polizeidirektion Oberes Elbtal-Osterzgebirge. Es entstanden neben zahlreichen Büroräumen auch speziell ausgestattete Bereiche wie Labore für kriminaltechnische Untersuchungen, ein Raum für Gegenüberstellungen, Vernehmungs- und Verwahrräume sowie ein Schulungsraum für 95 Personen. Das Herzstück des Gebäudes bildet das Führungs- und Lagezentrum der Polizeidirektion mit Notrufeinsatzzentrale und Polizeiführungsstab. Das Haus 18 wird hauptsächlich das Autobahnpolizeirevier beherbergen, jedoch auch Funktionsbereiche der Polizeidirektion sowie zentrale Technikräume. Im nördlichen Kopfbau des Hauses Nr. 16 wurde die zentrale Pforte für den gesamten Behördenstandort errichtet. Dieses Gebäude wird bereits überwiegend von anderen Polizeibehörden wie der 1. Bereitschaftspolizeiabteilung, dem Ärztlichen Dienst und der Polizeidirektion Dresden genutzt. Mit dem Haus Nr. 10 wurde der ehemalige Pferdestall zur Garage und zu Räumen für kriminaltechnische Untersuchungen und Lagerflächen umgebaut.
Die Gebäude bilden zusammen mit dem derzeit noch unsanierten Gebäude der Stauffenbergallee 24 den westlichen Abschluss der ehemaligen Kasernenstadt, die sich mit einer Länge von über 3 km entlang der Stauffenbergallee bis hin zum Waldschlösschenareal an der Elbe erstreckt. Es handelte sich um die größte zusammenhängende Kasernenanlage des im Jahr 1871 gegründeten Deutschen Reiches.
Die Gebäude Stauffenbergallee 18 bis 22, die heute im Mittelpunkt stehen und den Schwerpunkt der Baumaßnahme bilden, sind in den Jahren 1873 bis 1879 als Artillerie-Kaserne - auch König-Albert-Kaserne genannt - entstanden. Seit dem Jahr 1878 waren sie durch die 1. Abteilung des 1. Königlichen Feld Artillerie Regiments Nr. 2 belegt. Die König-Albert-Kaserne wurde zuletzt von sowjetischen Streitkräften genutzt und stand ab 1991 leer.