Polizeireiterstaffel kooperiert mit Landgestüt Moritzburg
18.10.2010, 15:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Kupfer und Ulbig erwarten positive Synergieeffekte
Das Landgestüt Moritzburg und die sächsische Polizeireiterstaffel wollen künftig enger kooperieren. Eine entsprechende Vereinbarung haben heute Agrarminister Frank Kupfer und Innenminister Markus Ulbig in Moritzburg (Landkreis Meißen) unterzeichnet. Mit dem Vertrag werden die Sächsischen Gestütsverwaltung und die Reiterstaffel der Landespolizeidirektion Sachsen bei der Betreuung, Ausbildung und dem Training der Polizeipferde sowie bei der Futtermittelbeschaffung zusammenarbeiten.
„Das Landgestüt Moritzburg verfügt über optimale Bedingungen für die Haltung und Betreuung von Pferden. Außerdem verfügen die Mitarbeiter über hohe fachlich anerkannte Kompetenz in der Pferdezucht. Ich bin mir sicher, dass wir durch die Kooperationsvereinbarung viele Synergieeffekte erzielen und vor allem Kosten sparen“, sagte Kupfer.
Bereits ab dem 1. Januar 2011 sollen die 20 Dienstpferde der Polizei von Mitarbeitern der Gestütsverwaltung betreut werden. Außerdem können sie dort vorhandene Trainingsmöglichkeiten nutzen. „Polizeipferde sind ein wichtiges Einsatzmittel, beispielsweise bei der Bewältigung besonderer Lagen, wie Demonstrationen, aber auch bei der Suche nach vermissten Personen in unwegsamen Gelände oder als Präsenzstreifen“, betonte Innenminister Markus Ulbig. „Allein im Jahr 2009 kam die Polizeireiterstaffel 117 Mal zu verschiedensten Anlässen, teilweise auch mehrtägig, zum Einsatz.“ Zunächst sollen die Tiere weiterhin am jetzigen Standort in Großerkmannsdorf verbleiben. Mittelfristig ist jedoch geplant, dass alle Pferde zentral in den Moritzburger Boxen stehen. „Dadurch würde der Freistaat jährlich etwa 100.000 Euro an Miet- und Pachtkosten für die Unterbringung in Großerkmannsdorf einsparen“, erläuterte der Innenminister.
Weitere Einsparungen ergeben sich durch den vereinbarten gemeinsamen Einkauf der Futtermittel. Bei einer Sammelbestellung können die Kosten für das Kraftfutter um etwa ein Drittel gesenkt werden. Außerdem wird das Landgestüt künftig bei der Behandlung und Pflege kranker Tiere sowie bei der Beschaffung neuer, junger Pferde für die Reiterstaffel Unterstützung geben.
Hintergrund:
Das Landgestüt Moritzburg kann auf eine über 275-jährige Tradition zurückblicken. Seine Hauptaufgabe ist die Bereitstellung von Deckhengsten (sog. Landbeschälern) für die Freistaaten Sachsen und Thüringen. In Moritzburg werden derzeit rund 100 Zuchthengste der Rassen Deutsches Sportpferd, Sächsisch-Thüringisches Schweres Warmblut, Rheinisch-Deutsches Kaltblut und Haflinger gehalten. Zur Sächsischen Gestütsverwaltung gehört außerdem noch das Hauptgestüt Graditz (Landkreis Nordsachsen). Dort werden derzeit 20 Stuten der Rasse Deutsches Sportpferd und fünf Stuten der Rasse Trakehner gehalten.