Ministerpräsident Tillich gratuliert zur Verleihung des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland

06.09.2010, 17:08 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Dresden (06.09.2010) - Hohe Auszeichnung für fünf Sachsen: Ministerpräsident Stanislaw Tillich hat am Montag den sächsischen Frauen und Männern gratuliert, die für ihr beispielhaftes Engagement in den neuen Bundesländern mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland durch Bundespräsident Christian Wulff geehrt wurden.

„Es erfüllt mich mit großer Freude, dass der Bundespräsident Christian Wulff heute die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an fünf verdiente Menschen aus Sachsen verliehen hat“ sagte Tillich.
„Ich gratuliere ganz herzlich Karla Brümmer aus Chemnitz, Dr.-Ing. Dietmar Grießl aus Zwickau, Dr. Friedrich-Wilhelm Mohr und Monika Schöpe aus Leipzig sowie Walter Christian Steinbach aus Rötha zu dieser hohen Ehrung“, ergänzte er.

Bundespräsident Wulff verlieh die Ehrungen im 20. Jahr der deutschen Vereinigung im Rahmen des Jubiläums „Freiheit und Einheit".

Die Geehrten im Einzelnen sind:

Karla Brümmer
Chemnitz, Sachsen
Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
Die selbst an Multipler Sklerose Erkrankte arbeitete seit der Gründung des Landesverbandes Sachsen der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft 16 Jahre lang aktiv im Vorstand mit. Ausgehend von ihren eigenen Erfahrungen ist ihr ehrenamtliches Handeln davon geprägt, anderen Betroffenen im Umgang mit der Krankheit zu helfen. In ihrer Heimatstadt leitet sie eine Selbsthilfegruppe. Die von ihr 1994 in Chemnitz gegründete Therapiegruppe "kognitives Training" für Menschen mit erworbenen Hirnschäden ist deutschlandweit die einzige Gruppe, die eine computergestützte Therapie ambulant an vier Tagen in der Woche anbietet. Diese beispielhafte Initiative wird auch von Ärzten und Behörden mitgetragen. Zum Wohl der Patienten setzt sie sich in starkem Maße für die Vernetzung der vielfältigen Aktivitäten und Projekte ein und gibt ihre Erfahrung und ihr Wissen gerne weiter.

Dr.-Ing. Dietmar Grießl
Zwickau, Sachsen
Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
Als Vorstandsvorsitzender der "G.U.B. Ingenieur AG Zwickau" hat sich der Geotechniker engagiert dafür eingesetzt, dass profundes Wissen zum ostdeutschen Braunkohle- und Uranerzbergbau nach der Wiedervereinigung nicht verloren ging, sondern in eine inzwischen international anerkannte Ingenieurgesellschaft eingeflossen ist. Besondere Verdienste erwarb er sich bei Wiedernutzbarmachung der von Braunkohle- und Uranbergbau zerstörten bzw. belasteten Flächen. Die Renaturierung ehemaliger Wismut-Abbauflächen bei Gera waren regionaler Schwerpunkt der BUGA 2007. Als Lehrbeauftragter an der Bergakademie Freiberg setzt er sich für den wissenschaftlichen Nachwuchs ein und verbindet in verschiedenen Ehrenämtern seine langjährigen praktischen Erfahrungen mit der Geotechniklehre und -forschung.

Prof. Dr. Friedrich-Wilhelm Mohr
Leipzig, Sachsen
Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
Der Direktor des Herzzentrums Leipzig hat sich auf dem Gebiet der Herzchirurgie vor allem durch die Weiterentwicklung der minimalinvasiven Operationsmethoden außerordentliche Verdienste erworben. So konnte die Belastung der Patienten verringert und das Operationsrisiko vermindert werden. Auch durch seine wegweisenden Forschungsarbeiten haben die Klinik und Leipzig als Herzzentrum großes internationales Ansehen erworben, das er durch seine Mitarbeit im Verein "Med in Leipzig" außerberuflich fördert. In vielen Projekten und Initiativen setzt er sich für benachteiligte Jugendliche und Opfer von Naturkatastrophen in aller Welt ein. Durch sein Engagement im Verein "Chain of Hope" konnten zahlreichen bedürftigen Kindern aus Ländern der Dritten Welt herzchirurgische Operationen in Leipzig ermöglicht werden.

Monika Schöpe
Leipzig, Sachsen
Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
Seit fünfzehn Jahren ist sie "Gesicht und Motor" des Vereins WEGE e. V., der die Interessen psychisch Kranker und ihrer Angehörigen in Leipzig mit Nachdruck und Erfolg vertritt und den Betroffenen Hilfen in den Bereichen Arbeit, Wohnen und Sozialleben gibt. Dafür hat sie mit ihren Mitstreitern ein umfangreiches und vielfältiges Betreuungsangebot aufgebaut. Sie schuf hilfreiche und wichtige Netzwerke und gewann auch über die Stadtgrenze hinaus viele Förderer in Politik und Gesellschaft. Mit Aktionen und Benefizveranstaltungen wie dem "Lichterball" gelingt es ihr und dem Verein, auf die verbesserungswürdige Lage psychisch Kranker aufmerksam zu machen und finanzielle Mittel für die Projekte des Vereins einzuwerben. Ihr Engagement hat sie mittlerweile auch auf Landes- und Bundesebene ausgeweitet.

Walter Christian Steinbach
Rötha, Sachsen
Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
Als Pfarrer von Rötha leistete er mit einer Gruppe mutiger Christen Widerstand gegen die Umweltzerstörung im Revier von Borna, Böhlen und Espenhain. Sie gründeten das Christliche Umweltseminar Rötha, dem er vorstand. 1988 organisierte er die Aktion "Eine Mark für Espenhain", aus der eine Protestaktion mit 40.000 Unterschriften wurde, was bis dahin einmalig in der DDR war. Die Leipziger Montagsdemonstrationen, die "Runden Tische" in und um Leipzig und christliche Umweltforen sind untrennbar mit ihm, dem Umweltseminar, Pfarrer Christian Führer und Kurt Masur verknüpft. Der Politiker der ersten Stunde, der viel vorangebracht hat, zeichnet sich seit zwei Jahrzehnten auch durch sein vielfältiges ehrenamtliches Engagement u. a. als Präsident der Leipziger Kaufmannsgilde und der Kulturstiftung Leipzig aus. Für die Hospizstiftung Leipzig ist er seit Beginn engagierter Ideengeber und Förderer.


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