Nachruf auf Prof. Dr. Werner Schmidt
23.07.2010, 12:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Hansjörg König, Staatssekretär im Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, erklärte heute anlässlich der Trauerfeier für den letzte Woche verstorbenen langjährigen Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und Präsidenten der Sächsischen Akademie der Künste, Prof. Dr. Werner Schmidt:
„Sachsen hat einen leidenschaftlichen Kunsthistoriker verloren. Vor wenigen Wochen erst feierte er seinen achtzigsten Geburtstag, letzten Donnerstag ist er in Dresden verstorben, Prof. Dr. Werner Schmidt, ein Mann mit Charisma, der für die Kunst lebte. Über drei Jahrzehnte leitete er ab dem Jahr 1959, da war er noch nicht einmal dreißig, das Dresdner Kupferstich-Kabinett. Systematisch engagierte er sich stets für die Künstler, mit denen er auf das engste verbunden war. Im Jahre 1990 hat Prof. Dr. Werner Schmidt die Leitung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden übernommen. In seine Amtszeit fällt die Wiedereröffnung der sanierten Sempergalerie. Nach seinem Ausscheiden im Jahre 1997 blieb er den Dresdnern und seinen Künstlern auf seine emotionale Art verbunden, unter anderem als Präsident der Sächsischen Akademie der Künste.
Für ihn waren immer der künstlerische und historische Wert von Arbeiten das Entscheidende. Prof. Dr. Werner Schmidt war auch selbst ausgewiesener Kunstsammler. Seine private Grafikkollektion ist von ausgesprochener Liebe zu den Künstlern geprägt. Vor zwei Jahren erst hatte er sie aus Treue und Verbundenheit und als Würdigung der künstlerischen Tradition seiner Heimatstadt Pirna zum Vermächtnis gemacht. Er war stets bemüht, den Bildungsstand junger Menschen noch zu heben, war immer aufgeschlossen für neue künstlerische Entwicklungen, ein außerordentlicher Kunstkenner, der uns allen fehlen wird.
In tiefer Trauer nehmen wir Abschied von einer Persönlichkeit, die ihr ganzes Leben der Kunst und den Künstlern widmete und die gerade die Landeshauptstadt Dresden mit ihren künstlerischen Konzeptionen in hervorragender Art und Weise prägte.“