Hilfe für Sachsens Milchbauern
27.06.2010, 10:40 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Zusätzliche Mittel aus Milchsonderprogramm werden ausgezahlt
Rund 1 100 sächsische Milchviehhalter erhalten in den nächsten Tagen insgesamt rund 2,45 Millionen Euro aus dem Milchsonderprogramm der Europäischen Union. Bereits am kommenden Dienstag (29. Juni 2010) soll mit der Auszahlung begonnen werden. Mit der finanziellen Unterstützung sollen die hohen Verluste der Landwirte durch den niedrigen Milchpreis der vergangenen zwölf Monate ausgeglichen werden. „Ich freue mich, dass wir Brüssel für die großen Probleme unserer Milchviehhalter sensibilisieren konnten. Auch wenn das Geld für viele nur der berühmte „Tropfen auf den heißen Stein“ ist, können damit einige Löcher gestopft werden. Unser Ziel ist es aber weiterhin, langfristig einen wirtschaftlich vernünftigen Milchpreis zu erzielen“, sagte Agrarminister Frank Kupfer.
Insgesamt stellt die EU in diesem Jahr 300 Millionen Euro für Europas Milchbauern zusätzlich zur Verfügung. Deutschland erhält davon rund 61 Millionen Euro. Das Geld wird in Form einer Prämie in Höhe von 20,34 Euro pro Hektar Grünland ausgereicht. Bei der zusätzlichen Grünlandprämie werden alle landwirtschaftlichen Betriebe berücksichtigt, deren Milchviehhaltung im Dezember 2009 ordnungsgemäß registriert war.
Im Rahmen des Milchsonderprogramms werden 2010 weitere Zahlungen folgen. So finanziert der Bund im Herbst dieses Jahres eine Kuhprämie von 21 Euro pro Kuh. Außerdem erhalten die Milchviehhalter am Jahresende ihre reguläre Grünlandprämie in Höhe von etwa 36 Euro pro Hektar.
Vor einem Jahr erreichte der Milchpreis in Sachsen mit 21 Cent je Kilogramm Milch einen historischen Tiefstwert. Seit Anfang 2010 hat sich der Markt wieder etwas erholt, sodass die Landwirte derzeit rund 29 Cent für ein Kilogramm Milch erhalten. Kostendeckend ist die Milchproduktion aber erst ab 30 bis 32 Cent pro Kilogramm.