Umweltschutz im "Schwarzen Dreieck" nicht im Alleingang

27.09.1993, 00:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

– Bessere Umweltsituation bedarf der Zusammenarbeit mit

 der Tschechischen Republik und Polen

– Parlamentarischer Staatssekretär bei Eröffnung des

 Europäischen Integrationsstudium Umweltwissenschaften
 der TU Dresden

– Umweltministerium unterstützt Studenten mit 60.000 DM

Die Umweltsituation in Sachsen ist durch jahrhundertelangen
Bergbau und großflächige Industriegebiete geprägt. Dieser
Zustand im mitteleurpäischen Raum könne auf Zeit nur in enger
Zusammenarbeit mit den Nachbarstaaten Polen und der Tsche-
chischen Republik verbessert werden, sagte der Parlamentarische
Staatssekretär im Sächsischen Staatsministerium für Umwelt und
Landesentwicklung, Dr. Dieter Reinfried, am Montag, 27.
September, auf der Eröffnungsveranstaltung des Europäischen
Integrationsstudiums Umweltwissenschaften an der Technischen
Universität in Dresden. Das Sächsische Umweltministerium
unterstützt die Unterbringung der polnischen und tschechischen
Studenten mit 60.000 DM.

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Derzeit stünden der Zusammenarbeit mit beiden Ländern noch
einige Hürden im Wege: Eine 580 Kilometer lange EG-Außengrenze,
zunehmende Unterschiede im Lebensstandard und in den Lohnkosten
erschwerten mitunter rasches gemeinsames Handel, so Reinfried.
Hinzu kämen die verschiedenen Rechtssysteme und Staatsformen
als auch historisch begründete Vorbehalte.

Gemeinsam mit der Europäischen Gemeinschaft, der Bundesregie
rung und den benachbarten Bundesländern an der EG-Außengrenze
versuche Sachsen, sich für einen länderübergreifenden Umwelt
schutz stark zu machen. So engagiere sich das Sächsische
Umweltministerium in 14 verschiedenen Arbeitsgremien, in denen
konkrete Vorhaben zur Emissionsminderung besonders in Großfeue
rungsanlagen im nordböhmischen Becken und in Südwestpolen in
Turow sowie für die Sanierung und Reinhaltung der Elbe und der
Neiße vorbereitet werden.

Darüber hinaus unterstütze das Umweltministerium die kommunale
Zusammenarbeit in den Grenzgebieten organisatorisch und finan
ziell, betonte Reinfried. Schwerpunkte seien der Bau grenzüber
schreitender Abwasserentsorgungs- und Wasserversorgungsanlagen
sowie die Sicherung von Naturschutzgebieten.

Die trilaterale Zusammenarbeit zwischen Polen, der Tschechi
schen Republik und der Bundesrepublik wird durch die Arbeits
gruppe "Schwarzes Dreieck" organisiert. Diese Arbeitsgruppe
betreut ein Gebiet von 32.000 Quadratkilometern, auf dem 6,3
Millionen Menschen leben. Allein 1989 wurden auf dieser Fläche
625.000 Tonnen Staub und 352.000 Tonnen Stickoxid ausgestoßen.


Kontakt

Sächsische Staatsregierung

Regierungssprecher Ralph Schreiber
Telefon: +49 351 564 10300
Telefax: +49 351 564 10309
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