Bundesverdienstkreuz für Rudolf Hinrichs

23.07.1999, 00:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Herrn Rudolf Hinrichs ist vom Sächsischen Staatsminister der Justiz, Steffen Heitmann, im Rahmen einer feierlichen Übergabe am 22. Juli 1999 das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen worden.

Staatsminister Heitmann: "Ich freue mich, dass mit Herrn Hinrichs einem Opfer des Stalinismus diese Würdigung zuteil wird. Mit dem Wahlspruch "Wir wollen Gerechtigkeit und keine Rache" hat er sich in hervorragender Weise um die Rehabilitierung der Opfer politischer Gewaltherrschaft verdient gemacht. Vorbildlich sorgte er für die Erstellung der Mahnstätte für die Opfer von "Fort Zinna", dem gefürchteten Sonderlager und Zuchthaus in Torgau."

Der heute 70 - jährige Graditzer war im Alter von 16 Jahren von der sowjetischen Militärjustiz wegen angeblicher
Spionage verhaftet, anschließend mangels Beweisen freigesprochen, jedoch trotzdem vier Jahre im KZ Sachsenhausen sicherheitsverwahrt worden. Anschließend wurde er ohne Verteidiger und ohne Beweisaufnahme in den Waldheimprozessen zu 8 Jahren Haft wegen angeblicher wesentlicher Unterstützung für das Naziregime verurteilt, wovon er weitere drei Jahre im Zuchthaus Waldheim absitzen musste. Rudolf Hinrichs ist Mitglied der Vereinigung der Opfer des Stalinismus, dessen Bezirksgruppe Torgau er 1990 gegründet hatte. Dort war er bis 1996 Vorsitzender, ein Amt, das er aufgrund seiner Verpflichtungen jetzt nurmehr ehrenamtlich ausübt.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium der Justiz

Pressesprecher Dr. Alexander Melzer
Telefon: +49 351 564 15011
Telefax: +49 351 564 16189
E-Mail: presse@smj.justiz.sachsen.de

Themen

zurück zum Seitenanfang