Landesgymnasium St. Afra Meißen - Richtfest für die Neubauten
17.05.2000, 17:10 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Sachsens Staatsminister für Kultus Dr. Matthias Rößler, Wolf Karl Reidner, Abteilungsleiter im Sächsischen Staatsministerium der Finanzen, Kommunalpolitiker, Bauleute und zahlreiche Gäste haben heute Richtfest für die neuerbauten Internatshäuser, die Sporthalle und die Mensa am Landesgymnasium St. Afra gefeiert. Die Neubauten befinden sich in Meißen, Nossener Str. 25 a. Im Internatsbereich können künftig 300 Schüler und 17 Mentorenfamilien untergebracht werden. Der Schulstart für die ersten Schüler ist zum Schuljahr 2001/2002 vorgesehen.
Baubeginn war im Juli 1999. Die Fertigstellung ist für Sommer 2003 vorgesehen. Die Baukosten dafür sind mit rund 49 Mio. DM geplant. Insgesamt investiert der Freistaat Sachsen in die Hochbegabtenschule mehr als 80 Mio DM.
Das Baugelände befindet sich südwestlich des Meißner Doms inmitten der mittelalterlichen Bebauung der Stadt. Ursprünglich befand sich auf dem Hanggrundstück der Schulgarten der Fürstenschule. 1956-1961 erfolgte die Bebauung durch die Hochschule für LPG. Nach 1989 wurden Gelände und Gebäude bis 1997 von der Fachhochschule der Sächsischen Verwaltung genutzt.
Die vom Freistaat Sachsen beschlossene Neugründung des Sächsischen Landesgymnasiums St. Afra in Meißen ist als Schule für Hochbegabte mit angeschlossenem Internat auch im Anschluss an die ehemalige Fürstenschule St. Afra konzipiert.
Bei den Erziehungszielen für die Schüler der Klassen 7 bis 12 stehen Leistungsbereitschaft, Solidarität und Verantwortung für die Gemeinschaft im Vordergrund. Durch vernetzten Unterricht mit einem erhöhten Anteil an Eigenlernen, im produktivem Miteinander von Schülern und Lehrern, sollen auch personale Kompetenzen wie Selbstständigkeit, Belastbarkeit, Kooperations- und Urteilsfähigkeit, Sensibilität, Kompromissbereitschaft aber auch Durchsetzungsfähigkeit entwickelt werden. "Die Schüler sollen lernen, soziales Engagement mit Führungsqualitäten zu verbinden", so Kultusminister Dr. Matthias Rößler.
Aufnahmevoraussetzung für die Schüler ist die gymnasiale Bildungsempfehlung gekoppelt mit einem Testverfahren zum "Ausloten" des individuellen Leistungspotentials. Dazu sind ein mehrtägiges Auswahlverfahren, eine Probezeit sowie Schüler- und Elterngespräche vorgesehen.
In Anlehnung an Traditionen der ehemaligen Fürstenschule sollen Leistungs- und Sozialstipendien vergeben werden. Sozialstipendien als finanzielle Unterstützung sichern ab, dass begabte Schüler St. Afra unabhängig vom Geldbeutel der Eltern besuchen können. Die Vernetzung von Schule und Internat soll eine Corporate Identity bewirken und sorgt dafür, dass die klassische Trennung von Unterrichts- und Freizeit aufgehoben werden kann. Damit eröffnen sich Freiräume für die Gestaltung des Schuljahres-, Wochen- und Tagesablaufs. Allerdings soll es auch ausreichend Zeit zur individuellen Beschäftigung geben.