Justizminister Thomas de Maiziere würdigt Juristenfakultät der Universität Leipzig
25.04.2003, 00:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Anlässlich des 10. Jahrestages der Wiedererrichtung der Juristenfakultät der Universität Leipzig hat Justizminister Thomas de Maiziere heute die hervorragende Aufbauarbeit des letzten Jahrzehnts gewürdigt: "Es ist gelungen, an die glanzvolle Tradition, die Juristen mit dem Namen Leipzig verbinden, anzuknüpfen," sagte der Minister im Leipziger Gewandhaus. Er wies aber auch darauf hin, dass sich die Berufschancen für junge Juristen in den letzten Jahren deutlich verschlechtert hätten. So sei die Zahl der Rechtsanwälte in Deutschland von 36.000 im Jahr 1980 auf 116.000 im Jahr 2002 gestiegen. In den Ballungszentren seien immer mehr Rechtsanwälte auf Nebentätigkeiten oder sogar auf Sozialhilfe angewiesen.
"Es ist jetzt eine der vordringlichen Aufgaben der Juristenfakultät, die Vorgaben der bundesweiten Juristenausbildungsreform umzusetzen. Der juristische Nachwuchs soll besser auf das Berufsleben, gerade auch auf die anwaltliche Tätigkeit, vorbereitet werden. Schlüsselqualifikationen wie Rhetorik, Streitschlichtung und vertiefte Fremdsprachenkenntnisse gewinnen durch die Reform an Gewicht. Die juristischen Fakultäten erhalten einen größeren Gestaltungsspielraum und können sich so ein besonderes Profil erarbeiten. Damit sind Chancen aber auch ein härterer Wettbewerb um die besten Studenten verbunden," so der de Maiziere weiter.
Der Justizminister betonte, dass die Leipziger Juristenfakultät für diesen Wettbewerb gut gerüstet sei: "Der gegenwärtige Zuschnitt der Fakultät bietet insbesondere mit ihrem Institut für Anwaltsrecht für die neuen Inhalte der Ausbildungsreform sehr gute Chancen. Die Anstrengungen der Universität bei der Gestaltung und Abgrenzung ihrer Schwerpunktbereiche, gerade auch ihr Eintreten für die Grundlagenfächer des Rechts, deren Kenntnis ein wirklich fundiertes juristisches Arbeiten erst möglich machen, gehen in die richtige Richtung."