Familienbildung in Kooperation mit Kitas erfolgreich
10.10.2003, 12:16 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
„Das Landesmodellprojekt `Familienbildung in Kooperation mit Kindertageseinrichtungen` verläuft erfolgreich,“ so Familienministerin Helma Orosz heute in Markkleeberg vor der Presse. Sie zog damit nach zwei Jahren eine positive Zwischenbilanz in der Zusammenarbeit von sieben Kindertageseinrichtungen mit dem ortsansässigen Familienzentrum. „Es ist gelungen, Eltern zu erreichen, die sonst eine Familienbildungseinrichtung kaum genutzt hätten,“ nannte die Ministerin als Beispiel für den Erfolg. Echte Erziehungspartnerschaften seien entstanden, in denen Eltern und Kindergarten in Erziehungsfragen miteinander kooperieren.
„Familienbildung wendet sich an Eltern, an Mütter und Väter, die ihre Elternkompetenz stärken wollen“, erläuterte Orosz die Arbeit eines Familienzentrums. Dies geschehe in unterschiedlichen Formen. Es würden über Säuglingsgymnastik, Stillgruppen, Spielkreise und Seminare Informationen vermittelt, Erfahrungen ausgetauscht und Möglichkeiten der Selbsthilfe aufgezeigt.
Die Weitergabe von Erfahrungen und Wissen innerhalb der Familien an die nächste Generation existiert heute kaum noch. Zudem sind viele neue Erkenntnisse in Sachen Kindererziehung und Gesundheit in den vergangenen Jahren dazu gekommen. Nicht wenige junge Mütter und Väter sind an Erziehungsfragen interessiert. Häufig ist allerdings die Hemmschwelle zu hoch, beispielsweise Elternseminare zu besuchen und Erfahrungen mit anderen Betroffenen auszutauschen. Hier bietet sich der Kindergarten an, den in Sachsen fast jedes Kind besucht.
Vor zwei Jahren hatte das Sächsische Staatsministerium für Soziales deshalb ein Landesmodellprojekt ins Leben gerufen, das die Angebote der Familienbildung mit denen von Kindertageseinrichtungen verknüpfen soll, informierte die Ministerin.
Ziel sei es, Eltern und Erzieher bei ihren Erziehungsaufgaben zu unterstützen. Vier Modellstandorte wurden dafür in Sachsen ausgewählt. Neben dem heute vorgestellten Familienbildungszentrum in Markkleeberg sind dies Hoyerswerda, Chemnitz und Leipzig.
In Markkleeberg arbeitet das Zentrum mit sieben Kindertageseinrichtungen im Landkreis Leipziger Land zusammen. Es stellt dabei den Knotenpunkt für die Vernetzung der Kooperationspartner dar. Die Leitung des Projektes wird vom Felsenweg-Institut der Karl-Kübel-Stiftung wahrgenommen.
Um die Modellprojekte auch zukünftig erfolgreich weiterführen zu können, nannte Frau Orosz drei Aufgabenfelder, die das Sozialministerium zu bearbeiten habe: Zum einen müssen die Kontinuität der Arbeit sowie die Finanzierung sichergestellt sein. Des weiteren sollen die gemachten Erfahrungen an die Öffentlichkeit gebracht werden, um möglichst viele Kindertageseinrichtungen zur Kooperation zu bewegen. Und schließlich werde darüber nachgedacht, so die Familienministerin, wie und wo man weitere Kooperationsnetze für die Familienbildung knüpfen könne.