Kultusminister Mannsfeld: "Aktionismus schadet der Schule - Pisa beweist: Das sächsische Schulsystem hat sich bewährt!"

16.09.2004, 13:41 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

"Wir brauchen keine Einheitsschule und keine Generaldebatte über Schulstrukturen. Unser gegliedertes und durchlässiges System mit Grundschule, Mittelschule und Gymnasium hat sich bewährt und bietet jeder Schülerin und jedem Schüler die besten Entwicklungs- und Fördermöglichkeiten. Der Pisa-Leistungsvergleich hat gezeigt: Länder mit einer klaren Schulgliederung wie Sachsen, Baden-Württemberg und Bayern liegen deutschlandweit vorne. Dagegen tauchen Länder, in denen Parteien die Verantwortung tragen, deren Vertreter hier in Sachsen am lautesten nach Umkrempelung der schulischen Verhältnisse rufen, im hinteren Teil der Pisa-Rangliste auf. Wer für mehr Bildungsqualität eintritt, sollte sich um Inhalte, um moderne Lehrpläne und leistungsfähige Schulen mit gut ausgebildeten Lehrerinnen und Lehrern kümmern. Genau das sind die Leitlinien sächsischer Schulpolitik."

So kommentiert der sächsische Staatsminister für Kultus, Prof. Dr. Karl Mannsfeld, die nach Veröffentlichung des jüngsten OECD-Bildungsberichts aufgekommene Diskussion. "Von purem Aktionismus geprägt und geradezu abenteuerlich", so Mannsfeld, kämen ihm manche Beiträge dieser Debatte vor: "Wer aus der OECD-Studie die Forderung nach Strukturveränderungen ableitet, kennt die Studie offensichtlich gar nicht. Denn über angebliche Nachteile eines gegliederten Schulsystems ist darin nichts zu finden. Den Ergebnissen schulischer Arbeit widmet sich die Studie überhaupt nicht."

Im übrigen, so Mannsfeld, "weiß ich mich in dieser Diskussion nicht nur einig mit führenden Wissenschaftlern und Pädagogen, sondern erfreulicherweise auch mit Schulpolitkern der SPD wie der Kultusministerin von Rheinland-Pfalz, Doris Ahnen, zugleich Vorsitzende der Kultusministerkonferenz: Nicht neue Strukturen sind der entscheidende Faktor für bessere schulische Ergebnissen, sondern die Qualität des Unterrichts."

"Nach der Wiedervereinigung sind alle ostdeutschen Länder im Bereich Bildung mit gleichen Voraussetzungen gestartet. Durch die engagierte Arbeit der Lehrerinnen und Lehrer und durch klare Entscheidungen der Schulpolitik hat sich der Freistaat den Spitzenplatz in Ostdeutschland erarbeitet. Das dürfen wir durch aktionistische Phantom-Diskussionen nicht aufs Spiel setzen!" Im Übrigen habe die Pisa-Studie festgestellt, dass der Einfluss der sozialen Herkunft in Sachsen im Bundesvergleich die geringste Rolle für die Schulkarriere eines Kindes spielt."

Was die aktuellen Debattenbeiträge der GEW betrifft, so Mannsfeld, "zeigen sich hier offensichtliche Bildungslücken: Wenn etwa die GEW-Vorsitzende Eva-Maria Stange eine unabhängige Bildungsberichterstattung und eine Qualitätsagentur fordert, dann hat sie offensichtlich nicht mitbekommen, dass die Kultusministerkonferenz für die Bundesebene genau solche Instrumente auf den Weg gebracht hat - und dass wir mit unserer 'Sächsischen Evaluationsagentur' auf Landesebene Vorreiter sind."


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