Innovation, Nachhaltigkeit, Kultur, Tourismus: 9,1 Millionen Euro für sächsisch-tschechische Interreg-Projekte – Videowettbewerb kürt besten Kurzfilm

03.12.2025, 09:18 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Über das Programm »Interreg Sachsen – Tschechien 2021-2027« erwächst aus Nachbarschaft Partnerschaft. Der Begleitausschuss des Kooperationsprogramms hat auf seiner Sitzung am 26. und 27. November 2025 in Schöneck im Vogtland die Förderung von zehn neuen Projekten beschlossen. Dafür stehen insgesamt 9,1 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) bereit. Seit Beginn der Förderperiode wurden damit bereits über 95 Vorhaben mit rund 109,1 Millionen Euro unterstützt.

Bei der Sitzung wurden auch die Einreichungen des Videowettbewerbs 2025 ausgezeichnet. Unter dem Motto »Interreg in 180 Sekunden – Kooperationen, die begeistern« wurden fünf finale Beiträge dem Begleitausschuss präsentiert – ein kompaktes Panorama dessen, wie engagiert und ideenreich Akteure beiderseits der Grenze zusammenarbeiten. Der Beitrag »Nachbarsprache von Anfang an« überzeugte die Jury und ging als Gewinner aus dem Wettbewerb hervor. Der Sonderpreis »Junges Engagement« ging an »BASKET@School« und würdigt die aktive Rolle junger Menschen in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit.

Staatsministerin Regina Kraushaar betont: »180 Sekunden sind nicht lang. Und dennoch können wir auf diese Weise erste Einblicke in die beeindruckenden Ergebnisse unserer gemeinsamen deutsch-tschechischen Projekte gewinnen. Um den Wert dieser Partnerschaft zu verstehen, sollte man sich ein wenig mehr Zeit nehmen – und genau hier leisten die Interreg-Projekte einen unschätzbaren Beitrag. Sie verbinden Menschen, fördern Vertrauen und bringen die europäische Idee im täglichen Miteinander zum Leben. Es ist faszinierend, wie viel Kreativität und Initiative in unserem Grenzraum steckt – das ist echte europäische Partnerschaft!«

Folgende Vorhaben werden beispielsweise finanziell unterstützt:

Die Technische Universität Liberec und das Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden entwickeln eine innovative Methode zur Reinigung von Abwasser. Lichtaktivierte Nanopartikel sollen schwer abbaubare Rückstände – etwa aus Medikamenten – beseitigen. Dabei wird mit dem Projekt #CURE – Sauberes Wasser durch neue Technologien auch ein Demonstrator in Kläranlagen unter Realbedingungen getestet. Die EU unterstützt das Vorhaben mit rund 690.000 Euro.

Das Bildungs- und Erholungszentrum Lesná, der Kurort Seiffen und die Schola Humanitas in Litvínov schaffen mit dem Projekt LesnaxSeiffen – Lernräume im Erzgebirge neue Angebote für Jugendliche. Workshops, Exkursionen und Projekttage vermitteln Geschichte und Kultur des Erzgebirges und fördern nachhaltiges Denken und grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Die EU stellt dafür rund 730.000 Euro bereit.

Im Projekt BEECH – Wälder fit für den Klimawandel erforschen die Tschechische Agraruniversität Prag, die TU Dresden, Sachsenforst und Lesy České republiky, wie Buchenwälder widerstandsfähiger werden können. In ausgewählten Gebieten werden Pflege- und Aufforstungsmethoden erprobt und Waldflächen revitalisiert. Exkursionen und eine zweisprachige Bildungskampagne vermitteln Wissen an Fachleute, Waldbesitzende und die Öffentlichkeit. Die EU fördert das Projekt mit rund 1,4 Millionen Euro.

Hintergrund
Für das Programm Interreg Sachsen – Tschechien 2021-2027 stehen bis 2027 rund 190 Millionen Euro zur Verfügung. Gefördert werden Projekte in den Bereichen Innovation, Klimaanpassung und Nachhaltigkeit, Bildung, Kultur, Tourismus sowie partnerschaftliche Zusammenarbeit. Der Begleitausschuss setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern beider Länder zusammen und entscheidet auf Basis geprüfter und bewerteter Projektanträge über die Förderung.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Infrastruktur und Landesentwicklung

Ansprechpartner Annegret Fischer
Telefon: +49 351 564 50021
E-Mail: medien@smil.sachsen.de
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