Kommunale Wärmeplanung in Sachsen: Fachtagung der SAENA zeigt Chancen auf
02.10.2025, 15:11 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Dresden, 2. Oktober 2025 – Mit der kommunalen Wärmeplanung legen Kommunen den Grundstein für eine zukunftsfähige Wärmeversorgung. Wie diese funktionieren kann, was die rechtlichen Grundlagen sind und welche Herausforderungen und Chancen bestehen, diskutieren die Teilnehmenden der Fachtagung zur kommunalen Wärmeplanung in Sachsen, ausgerichtet durch die Servicestelle Kommunale Wärmeplanung der Sächsischen Energieagentur – SAENA GmbH.
Die Fachtagung zur kommunalen Wärmeplanung gibt einen Überblick der verschiedenen Facetten der Wärmeplanung und richtet sich dabei an alle beteiligten Akteure – von Kommunen, die noch am Anfang der Planung stehen über Kommunen, die einen ersten Wärmeplan erstellt haben, bis hin zu unterstützenden Dienstleistern und Netzbetreibern.
Die Tagung bietet ein vielfältiges Programm mit Fachvorträgen, Praxisberichten und interaktiven Formaten. Im ersten Fachbeitrag der Veranstaltung stellt Peter Reitz, Geschäftsführer der European Energy Exchange AG, die Frage danach, warum die Wärmewende notwendig ist. Dabei nimmt er die Einordnung zwischen Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit vor und kommt zu dem Schluss, dass »die Wärmewende kein optionaler Bestandteil der Energiewende, sondern eine zwingende Voraussetzung für das Erreichen der Klimaziele ist. Der Wärmesektor verursacht einen erheblichen Anteil der CO₂-Emissionen – ohne eine systematische Umstellung auf klimaneutrale Technologien werden Fortschritte im Stromsektor nicht ausreichen. Es braucht klare, verlässliche und politische Rahmenbedingungen sowie wirtschaftliche Anreize, damit Investitionen in nachhaltige Wärmeversorgung skalierbar und effizient umgesetzt werden können.« Peter Reitz, CEO der European Energy Exchange (EEX).
Im zweiten Vortrag informiert die zuständige Projektgruppe des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz (SMWA) sowohl zu den Grundlagen und Rahmenbedingungen im Freistaat Sachsen als auch zu Umsetzungsperspektiven. In einem dritten Part erhalten die Teilnehmenden zwei Einblicke in die Praxis – aus Sicht einer Kommune und aus der Perspektive eines Umsetzungsakteurs.
In dem Format Meet the experts können die Teilnehmenden zudem direkt mit den Experten des SMWA, des Kompetenzzentrums Wärmewende (KWW), der Verbraucherzentrale sowie der SAENA ins Gespräch kommen. Die Vertreter beantworten Fragen und geben Einblicke und Tipps.
Ein besonderes Highlight stellt zudem das Interview mit Thomas Kralinski, Staatssekretär im Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz, dar, in welchem er die Wärmepläne der Kommunen in einen Zusammenhang mit den Chancen für die sächsische Wirtschaft stellt. Er macht deutlich: «Die Kommunen spielen eine zentrale Rolle bei der Energie- und Wärmewende. Hier sind die Auswirkungen unmittelbar spürbar, und hier werden die entscheidenden Weichen gestellt. Deshalb unterstützen wir die Kommunen bei der Wärmeplanung. Unser Ziel ist, dass die Wärmeversorgung bezahlbar und sicher bleibt. Die Transformation hin zu einer zukunftsfähigen Wärmeversorgung bietet vielfältige Chancen für sächsische Unternehmen und die Stärkung regionaler Wertschöpfung.«
»Da wir in Sachsen die Situation haben, dass erste Kommunen einen fertigen Wärmeplan vorweisen können, während andere aktuell in der Vorbereitungsphase sind, war es uns wichtig, in der Fachtagung sowohl den Austausch mit Experten der Planung, aber auch der praktischen Umsetzung zu befördern. Angeboten zur Vernetzung haben wir ausreichend Raum gegeben, damit ein gewinnbringender Austausch zwischen Kommunen, wichtigen Institutionen und weiteren Akteuren möglich wird,« betont Antje Fritzsche, Projektleiterin der Servicestelle Kommunale Wärmeplanung in der SAENA.
Am Nachmittag finden Fachrunden statt, die verschiedene Aspekte der Wärmeplanung vertiefen. Die Teilnehmenden können sich, je nach Kenntnisstand oder Interessenlage, Fokusthemen, wie der Akteursbeteiligung oder der Dekarbonisierung von Wärmenetzen, widmen. Zudem gibt es spezielle Fachrunden für Einsteiger und Fortgeschrittene. Eine Session zum gedanklichen Durchspielen einer klimaneutralen Wärmeversorgung rundet das Nachmittagsprogramm ab.
»Wir freuen uns über die zahlreichen Teilnehmenden und auf den konstruktiven Austausch zwischen allen Beteiligten.,« betont Antje Fritzsche zur Fachtagung. »Die kommunale Wärmeplanung ist kein Selbstzweck – sie ist ein strategisches Werkzeug, das Kommunen hilft, ihre Energiezukunft selbst in die Hand zu nehmen. Sie beginnt vor Ort
Die kommunale Wärmeplanung (KWP) ist eine zentrale, langfristige Koordinierungsaufgabe für Kommunen mit dem Ziel, den vor Ort besten und kosteneffizientesten Weg zu einer nachhaltigen, sparsamen, bezahlbaren, resilienten und treibhausgasneutralen Wärmeversorgung zu ermitteln. Der Wärmeplan soll den Transformationsweg für alle betroffenen Akteure hin zu einer treibhausgasneutralen Wärmeversorgung bestmöglich darstellen.
Über die Sächsische Energieagentur
Die Sächsische Energieagentur - SAENA GmbH ist das unabhängige Beratungs-, Informations-, und Kompetenzzentrum zu den Themen erneuerbare Energien, zukunftsfähige Energieversorgung, Energieeffizienz und effiziente Mobilität. Gesellschafter sind der Freistaat Sachsen und die Sächsische Aufbaubank - Förderbank - (SAB). Sie dient als sachsenweite Anlaufstelle für alle handelnden Personen und Institutionen im Bereich Energie und Klimaschutz.
Fachliche Ansprechpartnerin:
Antje Fritzsche, Tel.: 0351 4910-3173
E-Mail: antje.fritzsche@saena.de
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