Neue Ausstellung im Finanzministerium zeigt Ergebnisse des Kunst am Bau-Wettbewerbs für deutsch-polnische Bundespolizeiinspektion in Ludwigsdorf
25.09.2025, 14:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Im Lichthof des Sächsischen Staatsministeriums der Finanzen sind derzeit die Ergebnisse des Kunst am Bau-Wettbewerbs zur Bundespolizeiinspektion Ludwigsdorf zu sehen. Bis zum 2. Oktober 2025 können Besucherinnen und Besucher die sechs eingereichten Entwürfe besichtigen, die im Rahmen einer großen Baumaßnahme für den neuen Standort der Bundespolizei entstanden sind.
Hintergrund zur Baumaßnahme und zum Wettbewerb
Um den Raumbedarf für die deutsch-polnische Dienststelle der Bundespolizei in Ludwigsdorf zu decken, werden derzeit zwei Bestandsgebäude umfassend saniert und durch einen modernen Neubau miteinander verbunden. Die Bauherrin, die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), hat für dieses Projekt einen Kunst am Bau-Wettbewerb ausgelobt. Ziel war es, zwei zentrale Innenwände künstlerisch zu gestalten und damit den architektonischen Raum aufzuwerten sowie die Identität des Standortes zu stärken.
Die Vorbereitung und Durchführung des Wettbewerbs übernahm die Bauverwaltung – vertreten durch das Sächsische Staatsministerium der Finanzen und den Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB), Niederlassung Bautzen. Im Januar 2025 wählte ein Gremium sieben Kunstschaffende aus, die Entwürfe einreichen durften. Sechs Arbeiten wurden schließlich abgegeben. Über die Gewinnerin entschied am 17. September 2025 eine Fachjury, in der das Finanzministerium, die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, die Bundespolizei, die Architekten des Projekts sowie freie Künstlerinnen vertreten waren.
Prämierter Entwurf von Mathilde ter Heijne
Die Jury zeichnete einstimmig die in Berlin lebende niederländische Künstlerin Mathilde ter Heijne mit ihrem Werk »Spurensicherung im Grenzgebiet« aus.
Der Entwurf überzeugte durch seine formale Stärke und inhaltliche Tiefe. Statt Fahnen oder Hoheitssymbolen setzt ter Heijne auf Reliefs von Straßen, Bahntrassen und Fundstücken, die den deutsch-polnischen Grenzraum prägen. Die mehrteilige Arbeit versteht die Grenze nicht nur als geografischen Ort, sondern auch als sozialen und kulturellen Zustand.
Ihre Wandgestaltung zeigt Abformungen von Alltagsobjekten und Bodenstrukturen – Spuren, die sowohl persönliche Erinnerungen als auch kollektive Erfahrungen sichtbar machen. Dieses »stille Archiv« verweist auf die Einsatzorte der Polizistinnen und Polizisten in Ludwigsdorf und macht die Region der Lausitz künstlerisch erfahrbar.
Ausstellung im sächsischen Finanzministerium
Neben dem Siegerentwurf sind alle sechs eingereichten Arbeiten in Dresden ausgestellt. Sie zeigen unterschiedliche Perspektiven darauf, wie Kunst den Bau und seine Nutzung bereichern kann.
Die Ausstellung ist noch bis 2. Oktober 2025, werktags von 8 bis 18 Uhr im Lichthof des Sächsischen Staatsministeriums der Finanzen, Carolaplatz 1, in Dresden zu sehen.