Großangelegte Durchsuchungen nach gewaltsamen Übergriffen bei Junioren-Fußballspiel

19.09.2025, 11:16 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Medieninformation der Polizeidirektion Chemnitz Nr. 409|2025

Erzgebirgskreis/Landkreis Zwickau

Großangelegte Durchsuchungen nach gewaltsamen Übergriffen bei Junioren-Fußballspiel

Zeit: 19.09.2025, 06:00 Uhr
Ort: u.a. Aue-Bad Schlema, Zschorlau, Stollberg, Limbach-Oberfrohna

(3218) Am 07.06.2025 nahm die in Grünhain-Beierfeld, OT Beierfeld ausgetragene Landesligapartie der B-Junioren des FC Erzgebirge Aue und des FSV Zwickau nach wenigen Spielminuten ein unrühmliches Ende. Während der ersten Halbzeit waren dutzende gewaltbereite Personen, die größtenteils mit schwarzen und lilafarbenen Sturmhauben maskiert gewesen waren, in den Gästebereich des Stadions am Spiegelwald eingedrungen. Die Angreifer hatten in der Folge insgesamt sieben Anhänger des FSV Zwickau im Alter zwischen 15 und 21 Jahren durch Schläge und Tritte leicht verletzt. Eingesetzte Polizisten konnten zunächst nur sechs mutmaßliche Angreifer im Stadionumfeld feststellen. Der Rest hatte noch vor Eintreffen der Polizei das Weite gesucht (siehe Medieninformation Nr. 251 der Polizeidirektion Chemnitz vom 07.06.2025 https://medienservice.sachsen.de/medien/news/1087951).

Aufgrund der Geschehnisse wurden Ermittlungen wegen Landfriedensbruchs eingeleitet, die durch die Chemnitzer Kriminalpolizei übernommen wurden. Um die Angreifer zeitnah zu identifizieren, wurde überdies die siebenköpfige Ermittlungsgruppe (EG) »Brigade« eingerichtet, die sich fortan mit ihrer Arbeit auf die Ultra-Szene des FC Erzgebirge Aue konzentrierte. Denn den gewaltsamen Übergriffen lagen offenkundig die seit Jahr und Tag bekannten Rivalitäten zwischen den Fanlagern der Auer und der Zwickauer zugrunde.

Im Zuge der Ermittlungen konnten Videoaufnahmen von Überwachungskameras in Beierfeld gesichert werden. Diese Aufnahmen waren einerseits die Grundlage für die Wiedererkenner der Polizeidirektion Chemnitz, die am 03.08.2025 im Rahmen des Ostderbys der Profis des FC Erzgebirge Aue gegen den FC Hansa Rostock einige mutmaßliche Angreifer erkannten (siehe Medieninformation Nr. 339 der Polizeidirektion Chemnitz vom 03.08.2025 https://medienservice.sachsen.de/medien/news/1089408). Andererseits konnten weitere Tatverdächtige durch intensive Ermittlungen in der Fanszene sowie durch Zeugenbefragungen identifiziert werden. Somit wurden 45 deutsche Jugendliche, Heranwachsende und Männer im Alter von 16 bis 43 Jahren ermittelt.

In enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Chemnitz konnten die Ermittler der EG »Brigade« folglich Durchsuchungsbeschlüsse für die Wohnräume von 43 Tatverdächtigen erwirken. Die Beschlüsse wurden am heutigen Morgen in mehreren Ortschaften im Erzgebirgskreis sowie im Landkreis Zwickau durch Einsatzkräfte der Polizeidirektion Chemnitz und mit Unterstützung der sächsischen Bereitschaftspolizei realisiert. 41 der 43 Tatverdächtigen konnten auch angetroffen werden. In der Hauptsache wurden die Handys der mutmaßlichen Angreifer und möglicherweise verfahrensrelevante Bekleidung sichergestellt. Weiterhin konnten verbotene Pyrotechnik, Farbspraydosen und Graffitischablonen aufgefunden werden. Festnahmen gab es keine. Auch zu Störungen der polizeilichen Maßnahmen war es nicht gekommen.

Die Ermittlungen wegen Landfriedensbruchs gegen die Tatverdächtigen werden nun zielgerichtet fortgesetzt. In den heutigen Großeinsatz waren in Summe mehr als 250 Polizistinnen und Polizisten involviert. (Ry)


Kontakt

Polizeidirektion Chemnitz

Pressesprecherin Jana Ulbricht
Telefon: +49 371 387 2020
E-Mail: medien.pd-c@polizei.sachsen.de
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