Künstliche Intelligenz gegen Einsamkeit: In Sachsen entsteht ein digitaler Alltagsfreund für ältere Menschen

17.09.2025, 14:30 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Staatsministerin Köpping: »Unser Förderprogramm soll Mut machen, Neues auszuprobieren«

Kann Künstliche Intelligenz dabei helfen, Einsamkeit im Alter zu lindern? Das Modellprojekt »KIKO – Chatbot für Seniorinnen und Senioren« hat genau das erprobt. Gefördert wurde das Projekt im Zeitraum vom Juli 2024 bis Mai 2025 mit rund 112.500 Euro im Rahmen der ESF Plus-Richtlinie des Sozialministeriums. Die kleine freundliche Holzpuppe vereint KI-Technologie und emotionalen Beistand und unterstützt so ältere Menschen im Alltag.

Sozialministerin Petra Köpping: »Einsamkeit ist eines der größten sozialen Probleme unserer Zeit. Das Projekt KIKO zeigt, wie moderne Technologie helfen kann, Nähe und Gespräch zu schaffen – ein Projekt, das Herz und Verstand verbindet. Wichtig ist mir auch, was nach der Förderung passiert: Unser Förderprogramm soll eine Starthilfe sein, das Mut macht, Neues auszuprobieren. Wenn Projekte wie KIKO sich danach eigenständig weiterentwickeln und Bestand haben, zeigt das, wie wichtig Innovationen in Sachsen sind – nicht nur in Wirtschaft und Technologie, sondern gerade auch im sozialen Bereich.«

KIKO ist mehr als ein digitaler Helfer: Sie erinnert an Termine wie Arztbesuche oder Geburtstage, gibt Alltagstipps, regt zu kleinen Übungen und Spielen an und führt Gespräche über Lieblingsthemen. So trägt sie dazu bei, dass Senioren und Seniorinnen sich weniger einsam fühlen, aktiv bleiben und ihren Alltag selbstbestimmt gestalten können. Es ist bislang das einzige Projekt in Sachsen, das einen KI-basierten, persönlichen Chatbot als empathischen Alltagspartner für Senioren und Seniorinnen realisiert.

Gemeinsam mit älteren Menschen – in Pflegeheimen und im häuslichen Umfeld – wurde KIKO so entwickelt, dass sie die sprachlichen und emotionalen Bedürfnisse ihrer Nutzer und Nutzerinnen wirklich versteht und als einfühlsame Gesprächspartnerin den Alltag bereichern kann. Die Gestaltung von KIKO orientiert sich dabei an traditioneller Handwerkskunst.

Nach Abschluss der Förderung befindet sich KIKO in der Nachprojektphase: Im Austausch mit der Zielgruppe sowie Pflegeeinrichtungen soll KIKO weiterentwickelt und neue Einsatzmöglichkeiten identifiziert werden, mit dem Ziel ein tragfähiges Geschäftsmodell zu entwickeln.

Hintergrund:

Das Projekt wurde von der Bona Mondo UG unter der Leitung von Christian Atz umgesetzt.

Das Projekt KIKO wird über den Fördergegenstand »Modellvorhaben zur Zukunftsplattform« der ESF Plus-Richtlinie des Sozialministeriums gefördert. Seit 2024 unterstützt das Sozialministerium zeitlich befristete Modellprojekte in der Sozialen Arbeit, um neue gemeinwohlorientierte Ansätze zu erproben, die auf aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen reagieren. Aktuell werden 14 Projekte gefördert.

Bisher gab es drei Förderaufrufe, bei denen innovative Ideen eingereicht werden konnten. Der jüngste endete im Mai 2025 mit knapp 100 eingereichten Projektideen, ein Zeichen für die wachsende Bekanntheit und Bedeutung des Programms. Zukünftig sollen KI-Anwendungen in der Förderung sozialer Innovationen eine noch stärkere Rolle spielen.

Begleitet wird die Programmlinie durch SINN – die Zukunftsplattform für soziale Innovationen, die Projekten wie KIKO Beratung, Unterstützung und Sichtbarkeit bietet. So entsteht ein doppelter Mehrwert: neue Ideen werden ausprobiert und gleichzeitig nachhaltig verankert.

Weiterführende Links:

https://www.sms.sachsen.de/gefoerderte-modellvorhaben-10480.html
https://www.sms.sachsen.de/soziale-innovationen.html
https://alltagsfreund.de/
https://sinn-sachsen.de/
https://sinn-sachsen.de/kiko-chatbot


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Soziales, Gesundheit und Gesellschaftlichen Zusammenhalt

Pressesprecherin Juliane Morgenroth
Telefon: +49 351 564 55055
Telefax: +49 351 564 55060
E-Mail: presse@sms.sachsen.de
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