Präsidentin der Kulturministerkonferenz Barbara Klepsch verurteilt Absage des Konzerts der Münchner Philharmoniker
12.09.2025, 11:50 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Die Präsidentin der Kulturministerkonferenz, Sachsens Kulturministerin Barbara Klepsch, äußert sich mit deutlichen Worten zur Absage des Konzerts der Münchner Philharmoniker beim Flandern-Festival in Gent (Belgien):
»Die Entscheidung, den Auftritt der Münchner Philharmoniker unter Leitung von Lahav Shani abzusagen, ist ein Tabubruch. Hier wird ein Künstler nicht nach seiner Kunst, sondern nach seiner Staatsangehörigkeit und einer geforderten Gesinnungsprüfung beurteilt. Das ist inakzeptabel.«
Die Präsidentin betont die Grundsätze der Kunstfreiheit: »Kunst lebt vom Dialog, nicht von Boykott. Wer Künstlerinnen und Künstler unter politischen Generalverdacht stellt, gefährdet den kulturellen Austausch, der gerade in schwierigen Zeiten Brücken bauen kann.«
Gleichzeitig mahnt sie zur Besonnenheit: »Wir sollten alles daransetzen, dass dieser Vorfall nicht zu einer weiteren Eskalation führt. Kultur darf nicht zum Spielball geopolitischer Konflikte werden. Ich appelliere an alle Beteiligten, den Weg des Dialogs zu suchen und die verbindende Kraft der Musik nicht aus den Augen zu verlieren.«
Hintergrund
Das Flandern-Festival in Gent hatte das für den 18. September geplante Konzert der Münchner Philharmoniker abgesagt, weil sich der designierte Chefdirigent Lahav Shani nicht öffentlich vom Vorgehen der israelischen Regierung im Gaza-Krieg distanziert hat. Die Festivalleitung begründete die Absage mit politischem Druck und Protestaufrufen. Die Münchner Philharmoniker lehnten es ab, mit einem Ersatzdirigenten aufzutreten. Lahav Shani soll 2026 die Nachfolge von Valery Gergiev als Chefdirigent der Münchner Philharmoniker antreten.