Biete »Staatsfeinde« - suche Westgeld!

09.09.2025, 15:16 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Presse-Einladung zum 14. Sächsischen Geschichtscamp 2025 und dessen Eröffnung am 16. September 2025 im Karl-Schmidt-Rottluff-Gymnasium.

Biete »Staatsfeinde« - suche Westgeld!

Politische Verfolgung in der DDR und das geheime Geschäft des deutsch-deutschen Häftlingsfreikaufs

Presse-Einladung zum 14. Sächsischen Geschichtscamp 2025 und dessen Eröffnung am 16. September 2025 im Karl-Schmidt-Rottluff-Gymnasium.

In diesem Jahr findet das Geschichtscamp in Chemnitz in Zusammenarbeit mit dem Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis statt. Das ehemalige Gefängnis des SED-Regimes thematisiert die Ausstellung, die Haft und den Häftlingsfreikauf, für den Chemnitz die zentrale Drehscheibe in der DDR war. In den ehemaligen Hafträumen des heutigen Lern- und Gedenkorts werden Schicksale von inhaftierten Personen präsentiert und besprochen. Die Workshops arbeiten mit der Ausstellung, den Originalakten des MfS und werden über das Gespräch mit den Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die für die Arbeit gewonnen werden konnten, eine besondere Erfahrung. So ermöglicht das Geschichtscamp einerseits einen tiefen Einblick in das repressive Regime der SED und andererseits einen generationenübergreifenden Diskurs über das Leben im sozialistischen deutschen Staat und über den Systemwechsel nach 1989.

Pressevertreter sind herzlich eingeladen, u.a. zur:
Eröffnung des 14. Geschichtscamps mit dem
Staatssekretär des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus, Herrn Wilfried Kühner,
am Dienstag, dem 16. September 2025, 9.30 Uhr
Karl-Schmidt-Rottluff-Gymnasium (Haus 1, Aula)
Hohe Str. 25
09112 Chemnitz

Wir freuen uns auf Sie!

Ablauf:

09.30 - 10.45 Uhr
Eröffnung und Podiumsgespräch

  1. Frau Dr. Aris, sächsische Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
  2. Frau Dr. Lehmann, Leiterin des Lern- und Gedenkorts Chemnitz-Kaßberg
  3. Herr Hocke, Referatsleiter im Kultusministerium Baden-Württemberg
  4. Herr Staatssekretär Kühner, Sächsisches Kultusministerium

Moderation: Herr Thiele, LaSuB

Pause

11.15 - 12.20 Uhr
Eröffnungsvortrag mit Gespräch im Karl-Schmidt-Rottluff-Gymnasium
»Das Notaufnahmelager Gießen - Erste Station freigekaufter DDR-Bürger in der Bundesrepublik«, Frau Prof. Dr. van Laak, Institut für Geschichte der MLU Halle-Wittenberg

Das Kaßberg-Gefängnis in Chemnitz ist als einstiger Abwicklungsort des Häftlingsfreikaufs aufseiten des ostdeutschen Regimes ein wichtiger Erinnerungsort an DDR-Unrecht und deutsche Teilung. Für die meisten der mehr als 33.000 politischen Gefangenen, die zwischen 1962/1963 und 1989 von der Bundesregierung aus der Haft in der DDR freigekauft wurden, ging es von hier aus in die Freiheit. Außerdem diente der Gebäudekomplex als Untersuchungshaftanstalt der Staatssicherheit und zuvor der sowjetischen Geheimpolizei NKWD/MGB. In der Zeit des Nationalsozialismus waren im Kaßberg-Gefängnis Angehörige unterschiedlicher Verfolgtengruppen eingesperrt.

Der Trägerverein setzt sich seit seiner Gründung im Jahr 2011 für den Erhalt des Gebäudekomplexes und die Errichtung eines Lern- und Gedenkorts ein, der an die doppelte Diktaturgeschichte des einstigen politischen Haftortes und den Häftlingsfreikauf aus der DDR erinnert. Im Jahr 2017 wurde der Gedenkort an der Außenmauer eröffnet. Im Oktober 2023 folgte – finanziert mit Unterstützung des Bundes, des Freistaats Sachsen und der Stadt Chemnitz – der Lernort im früheren Hafttrakt B. Im Zentrum der neu entstandenen Dauerausstellung stehen Lebensgeschichten früherer politischer Gefangenen. Bildungsangebote in Form von Workshops, Zeitzeugengesprächen und Führungen spielen eine wichtige Rolle.

Das Sächsische Geschichtscamp bietet die Möglichkeit, spannende Themen der DDR-Geschichte zu erforschen. Zum Programm gehören u.a. Einblicke in Stasi-Akten, Zeitzeugengespräche, Diskussionen mit Expertinnen und Experten sowie der Besuch historischer Orte. Die intensive gemeinsame Arbeit an einem Thema unserer Geschichte soll die teilnehmenden 50 Schülerinnen und Schüler aus dem ganzen Bundesgebiet auch auf eigene Projektarbeiten an der Schule vorbereiten.

Ansprechpartner im Landesamt für Schule und Bildung:
Herr Ingolf Thiele – ingolf.thiele@lasub.smk.sachsen.de


Kontakt

Landesamt für Schule und Bildung

Pressesprecher Clemens Arndt
Telefon: +49 371 5366 505
Telefax: +49 371 5366 491
E-Mail: clemens.arndt@lasub.smk.sachsen.de
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