Für einen bestmöglichen Start ins Leben

08.09.2025, 14:25 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Staatsministerin Köpping: »Für Gesundheit Ihres Kindes bitte in der Schwangerschaft komplett auf Alkohol verzichten«

Alljährlich wird seit dem Jahr 1999 am 9. September der »Tag des alkoholgeschädigten Kindes« begangen. An diesem Tag soll auf die Folgen von FASD (Fetal Alcohol Spectrum Disorder – Fetale Alkoholspektrumstörungen) aufmerksam gemacht werden.

Unter FASD werden pränatale, d. h. vor Geburt entstehende, Schädigungen zusammengefasst, die durch den Alkoholkonsum der Mutter während der Schwangerschaft hervorgerufen werden können. Neben dem Vollbild des fetalen Alkoholsyndroms (FAS) umfasst FASD je nach Ausprägung verschiedene Unterkategorien.

Gesundheitsministerin Petra Köpping: »In der Zeit der Schwangerschaft und Stillzeit sollte für die Gesundheit des Kindes komplett auf den Konsum von Alkohol verzichtet werden, denn es gibt nach derzeitigem wissenschaftlichen Erkenntnisstand keinen Grenzwert für eine unbedenkliche Alkoholmenge. Frühzeitige Aufklärung ist wichtig, um auf die lebenslangen Folgen von FASD aufmerksam zu machen. Mindestens genauso wichtig ist aber auch die Aufmerksamkeit des Umfeldes, wie z. B. des Partners, von Freundinnen und Freunden, Eltern sowie Ärztinnen und Ärzten. Hier sind wir alle gefragt.«

Die pränatalen Schädigungen zeigen sich später beispielsweise durch körperliche Symptome wie z. B. Minderwuchs, Gesichtsveränderungen und organische Schäden oder geistige Entwicklungsstörungen. Auch wenn ein Kind zum Geburtszeitpunkt unauffällig erscheint, kann der mütterliche Alkoholkonsum in der Schwangerschaft zu bleibenden Hirnschädigungen führen. Die körperlichen und vor allem die geistigen Beeinträchtigungen bei Menschen mit FASD »wachsen« sich nicht einfach so heraus - sie bleiben für immer! Sie äußern sich z. B. durch Konzentrationsschwäche, verzögerte Sprachentwicklung, Hyperaktivität und ein gestörtes Sozialverhalten. In allen Lebensphasen und -bereichen, ob Kindergarten, Schulzeit, Ausbildung, Wohnen oder Arbeitsmarkt, sind Menschen mit FASD auf Unterstützung angewiesen.

Gesicherte Angaben über die Zahl der Kinder, die jährlich mit FASD zur Welt kommen, gibt es wegen der Vielfältigkeit der Symptome und der damit verbundenen komplexen Diagnostik, die sich über viele Jahre erstrecken kann, bislang nicht. Nach Schätzungen kommen in Deutschland jährlich ca. 10.000 Neugeborenen mit alkoholbedingten Schädigungen zur Welt. FASD tritt in allen Gesellschaftsschichten auf.

Weitere Informationen zur gesunden Schwangerschaft https://www.familie.sachsen.de/gesunde-schwangerschaft-7369.html und zu Fetalen Alkoholspektrumstörungen finden Sie auf der Internetseite des Bundesdrogenbeauftragten https://www.bundesdrogenbeauftragter.de/, unter https://www.fasd-deutschland.de/ oder beim Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit unter https://shop.bioeg.de/.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Soziales, Gesundheit und Gesellschaftlichen Zusammenhalt

Pressesprecherin Juliane Morgenroth
Telefon: +49 351 564 55055
Telefax: +49 351 564 55060
E-Mail: presse@sms.sachsen.de
zurück zum Seitenanfang