Ernte 2025: Sachsens Bauern erwarten gute Erträge

04.09.2025, 10:15 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Jährliche Erntebilanz mit Landesbauernverband vorgestellt

Sachsens Bauern rechnen in diesem Jahr mit einer guten Ernte. Dies geht aus den vorläufigen Zahlen hervor, die Landwirtschaftsstaatssekretär Ulrich Menke und Bauernpräsident Torsten Krawczyk am Donnerstag (4.9.) in Großschirma bei der diesjährigen Erntebilanz-Pressekonferenz vorgestellt haben.

Der Getreideertrag im Freistaat liegt nach ersten Schätzungen laut amtlicher Statistik bei rund 72,3 Dezitonnen pro Hektar (dt/ha) und damit um 8,8 Prozent über dem Vorjahreswert. Die Erntemenge beträgt ca. 2,6 Millionen Tonnen, das sind 12,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Winterweizen erbringt nach derzeitigem Stand mit 75,7 dt/ha eine über dem langjährigen Durchschnitt liegende Ernte, während die Wintergerste überdurchschnittliche 83,1 dt/ha erreicht (19,3 dt/ha über dem Vorjahr). Auch der Roggen erzielt mit 55,4 dt/ha sehr gute Ergebnisse. Die Erträge von Winterraps, Sachsens bedeutendster Ölfrucht, liegen mit 34,2 dt/ha ebenfalls über dem Vorjahresniveau. Allerdings sind auch in diesem Jahr in Sachsen wieder regional sehr große Ertrags- und Qualitätsunterschiede zu verzeichnen.

Landwirtschaftsstaatssekretär Ulrich Menke: »Die ersten Zahlen zeigen: die sächsischen Agrarbetriebe haben nach sehr verhaltenen Niederschlägen und hohen Temperaturen im Frühjahr 2025 eine gute bis sehr gute Ernte eingefahren, wenn auch mit teils deutlichen regionalen Ertrags- und Qualitätsunterschieden. Allerdings können wir mit der Preisentwicklung auf den globalen Märkten schon seit langem nicht mehr zufrieden sein, und das stellt die Landwirtschaft vor große wirtschaftliche Herausforderungen. Zudem steht der Berufsstand aufgrund der derzeitigen Regelungen im Düngerecht und im Bereich Pflanzenschutz stark unter Druck. Hier sind dringende Änderungen nötig, um die Betriebe im Interesse der Wettbewerbsfähigkeit und Planungssicherheit zu entlasten. Dabei und auch beim Ringen um die Ausgestaltung der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik (GAP) wird sich die Staatsregierung gegenüber Berlin und Brüssel für Lösungen einsetzen, die keine Nachteile für die Agrarstrukturen in Sachsen mit sich bringen.«

Derzeit ist das wirtschaftliche Ergebnis der Betriebe noch nicht prognostizierbar. Die Erzeugerpreise für Agrarprodukte fallen seit geraumer Zeit, wobei sich dieser Trend in den vergangenen Monaten noch einmal verschärft hat. Ein Grund hierfür sind die weltweit hohen Ernteerwartungen, die auf die Preise zur Ernte 2025 einen zusätzlichen Druck ausüben.

Im Witterungsverlauf folgte einem warmen, aber mit ausreichenden Niederschlagsmengen für die Pflanzenentwicklung weitgehend optimalen Herbst der zwölfte zu warme Winter in Folge mit zu wenig Regen und Schnee. Das Frühjahr war das wärmste seit 1881 und dazu sonnenscheinreich und niederschlagsarm. Die relativ kühle Witterung im Mai hat allerdings dazu beigetragen, dass sich die Getreide und Raps-Bestände auch bei geringen Niederschlagsmengen überraschend gut entwickeln konnten. Nach dem zunächst trockenen und sehr warmen Sommeranfang herrschten im Juli niederschlagsreiche und für den Drusch ungünstige Bedingungen, erst im August gab es gutes Erntewetter. Eine umfängliche Einschätzung, wie sich diese Bedingungen auf die Qualität des Getreides ausgewirkt haben, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht möglich.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Dr. Frank Bauer
Telefon: +49 351 564 20040
Telefax: +49 351 564 20007
E-Mail: presse@smul.sachsen.de
zurück zum Seitenanfang