Intensive Ermittlungen mündeten erneut in Durchsuchungen
21.08.2025, 13:56 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Medieninformation der Polizeidirektion Chemnitz Nr. 363|2025
Chemnitz/Landkreis Mittelsachsen
Intensive Ermittlungen mündeten erneut in Durchsuchungen
Zeit: 21.08.2025
Ort: Chemnitz und Burgstädt
(2830) Das Dezernat Staatsschutz der Chemnitzer Kriminalpolizei führte am heutigen Donnerstag erneut mehrere Durchsuchungen durch. Anlass dazu sind die nach wie vor von der Ermittlungsgruppe (EG) »Nigrum« umfangreich geführten Ermittlungen zu einem Angriff im Januar 2025 auf Besucher einer Bar in der Zöllnerstraße (siehe Medieninformation Nr. 39 vom 25. Januar 2025 und Nr. 180 vom 30. April 2025). Es sind inzwischen weitere Tatbeteiligte identifiziert worden.
Über die Staatsanwaltschaft Chemnitz waren entsprechende Durchsuchungsbeschlüsse erwirkt worden. Die Durchsuchungsmaßnahmen richteten sich gegen fünf deutsche Beschuldigte im Alter zwischen 16 und 18 Jahren und fanden in Chemnitz sowie in einem Fall in Burgstädt statt. Die Ermittler stellten dabei Beweismittel sicher, u.a. mehrere Mobiltelefone, zwei Schlagstöcke und diverse Vermummungsgegenstände.
Im Zuge der bislang geführten Ermittlungen gegen insgesamt 14 zweifelsfrei identifizierte Tatverdächtige im Alter zwischen 15 und 21 Jahren ist die Sachlage inzwischen weitreichend erhellt worden. Die Beamten führten neben zahlreichen Beschuldigtenvernehmungen mittlerweile auch dutzende Zeugenvernehmungen durch. Zum Teil mussten Zeugen mehrfach vernommen werden, um Widersprüche zu klären und Tatbeteiligungen gerichtsverwertbar zuzuordnen. Zudem erfolgte unterdessen die Auswertung von knapp 30 bei Durchsuchungen sichergestellten Datenträgern.
Der durch die EG »Nigrum« erzeugte hohe Ermittlungsdruck trug offenkundig auch dazu bei, dass die im Sommer 2024 offiziell gebildete Gruppierung der sogenannten »Chemnitz Revolte« inzwischen nicht mehr als solche organisiert auftritt. Die Kriminalisten haben sich nicht nur intensiv der Strafverfolgung gewidmet, sondern haben diese durch präventive Aufklärungsarbeit ergänzt. Insbesondere vor dem Hintergrund der Beteiligung von jungen Erwachsenen als auch Jugendlichen und offenbar aufwachsender Strukturen ist es den Beamten und nicht zuletzt den Strafverfolgungsbehörden auch ein wichtiges Anliegen, dass sich eine verfassungsfeindliche, gewaltbereite Szene nicht etabliert. Mit über 20 in dieser Gruppierung involvierten jungen Menschen als auch deren Angehörigenumfeld sind präventive Gespräche geführt worden. Den Jugendlichen wurde aufgezeigt, dass sie nunmehr nicht nur polizeibekannt sind, sondern auch welche rechtlichen Konsequenzen von strafbaren Handlungen drohen. Auch dem ein oder anderen Angehörigen sind bei diesen Gesprächen förmlich »die Augen geöffnet« worden. Mitunter haben die Beamten auch Kontakte zu Aussteigerprogrammen vermittelt.
Bei dem heutigen Einsatz wurden keine Festnahmen oder zu vollstreckende Haftbefehle realisiert. Zur Umsetzung der Durchsuchungsbeschlüsse wurde die Polizeidirektion Chemnitz insbesondere von der sächsischen Bereitschaftspolizei unterstützt. Im Einsatz waren heute insgesamt rund 40 Beamte. (ds)