High-Tech-Agenda bestätigt forschungspolitische Ausrichtung Sachsens

31.07.2025, 16:19 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Der sächsische Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow hat die von der Bundesregierung beschlossene High-Tech-Agenda Deutschland ausdrücklich begrüßt. Die in der Agenda genannten sechs Schlüsseltechnologien Mikroelektronik, KI, Quantentechnologien, nachhaltige Energietechnologien und Biotechnologie finden ihre Entsprechung in den erfolgreichen Schwerpunkten der sächsischen Wissenschaft und Forschung.
Sebastian Gemkow: »Die High-Tech-Agenda des Bundes sehen wir als eine Bestätigung unserer forschungspolitischen strategischen Ausrichtung. In den zentralen Handlungsfeldern ist Sachsens Wissenschafts- und Forschungslandschaft schon heute exzellent aufgestellt und international sichtbar. Wir stehen bereit, uns aktiv an der Umsetzung der Agenda zu beteiligen. Das betrifft insbesondere die Gestaltung des geplanten Roadmapping-Prozesses für jede der sechs Schlüsseltechnologien. Auch die Vereinfachung und Verkürzung der Wege vom Forschungsergebnis zur industriellen Anwendung, wie sie die Agenda angeht, ist in unserem Engagement für einen funktionierenden Transfer von Forschungsergebnissen in Wirtschaft und Gesellschaft abgebildet.«

Hintergrund:
Mikroelektronik:
Sachsen ist ein führender Standort in der Mikroelektronik in Europa, Dresden das Zentrum der europäischen Halbleiterfertigung. »Silicon Saxony« ist Europas größter Mikroelektronik-Cluster und der Fünftgrößte weltweit.
Dresden und München bilden gemeinsam die Herzkammer für ein zukunftsweisendes Competence Center Chip Design (CCCD), das Schlüsselinstrument in der Hightech-Strategie 2025 der Bundesregierung ist. Ziel des CCCD ist es, die Entwicklung von Plattform-Chips voranzutreiben – einem entscheidenden Baustein für die Wettbewerbsfähigkeit, Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit des Industriestandorts Deutschland. Dabei richtet sich der Fokus insbesondere auf mittelständische Unternehmen, Start-ups sowie akademische Institutionen, die von diesem zentralen Impuls profitieren werden. Hierzu gehört auch das Barkhausen-Institut, das im Bereich der Vertrauenswürdigkeit vernetzter elektronischer Systeme international Anerkennung genießt.

KI:
KI ist ein maßgeblicher Wirtschafts- und Innovationstreiber. Vor allem im Freistaat Sachsen mit seiner starken industriellen Basis kommt KI als Wirtschafts- und Innovationstreiber in den kommenden Jahren eine besondere strategische Rolle zu. Forschung befasst sich einerseits damit, KI-Methoden und Tools (Hardware, Software, Algorithmen) zu erforschen und zu entwickeln und andererseits KI-Methoden in unterschiedlichsten Bereichen der Forschung gezielt einzusetzen bzw. zu nutzen, insbesondere dort, wo es um die Bewältigung großer Datenmengen geht.
Sachsen verfügt über erhebliche Potenziale und Perspektiven in beiden Feldern.
Einrichtungen wie das ScaDS.AI (Center for Scalable Data Analytics and Artificial Intelligence) in Dresden und Leipzig, eines von insgesamt fünf Kompetenzzentren im Bereich künstliche Intelligenz, die dauerhaft von Bund und Land gefördert werden, werden einen entscheidenden Beitrag leisten, diese Potentiale für Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft zu heben und die technologische Souveränität Deutschlands auf diesem Gebiet zu gewährleisten.

Quantentechnologien:
Quantentechnologien stehen an einem historischen Wendepunkt, an dem aus wissenschaftlicher Grundlagenforschung Schritt für Schritt reale, industrielle und gesellschaftliche Anwendungen entstehen.
Sachsen verfügt hier über beachtliche Potenziale in Forschung und Industrie, die in ihrer Verknüpfung wachstumsstarke Anwendungen erwarten lassen.
Der Freistaat Sachsen fördert bspw. das Kompetenzzentren Quantum Applications Saxony QAPPS. In QAPPS kooperieren Fraunhofer-Institute bzw. –Einrichtungen, die Technische Universität Dresden und die Universität Leipzig an den Standorten Dresden, Leipzig und Görlitz in Projekten mit dem Fokus auf industrieller Anwendung. Neben der Analyse von Anwendungsszenarien und der Umsetzung konkreter Anwendungsfälle geht es auch um die Generierung von Fachkräften.
Mit dem Schwerpunkt »Design skalierbarer Elektroniksysteme für die Quantenkommunikation« treibt Sachsen die Entwicklung hochsicherer Kommunikationstechnologien voran. Im Bereich Vernetzung und Kooperation wird seit diesem Jahr durch das SMWK der Aufbau eines Forschungsnetzwerkes »SAX-QT« aus Strukturfondsmitteln der SMWK RL EFRE/JTF InfraProNet gefördert. Mit dem Forschungsnetzwerk werden gezielt komplexe, interdisziplinäre und wertschöpfungsbezogene Strukturen über die Grenzen der Fachbereiche und Institutionen hinweg aufgebaut, um die Sichtbarkeit der exzellenten Forschungslandschaft in diesem Bereich überregional bzw. bundesweit zu erhöhen.

Energietechnologie
Laut Bundesbericht Energieforschung befindet sich der Freistaat stets unter den ersten vier Plätzen im Bundesvergleich. Schwerpunkte der breit aufgestellten Energieforschung befinden sich im Themenfeld Elektromobilität in Chemnitz, im Bereich synthetischer Kraftstoffe und Gase in Freiberg, bezogen auf die Wärmegewinnung, -bereitstellung,
–speicherung und -verteilung in Zittau, für nicht fossile Basischemikalien in Leipzig sowie in Bezug auf Materialien für die Energiewende, Luft- und Raumfahrt, Fahrzeugtechnik, Elektrotechnik sowie Energiespeichertechnologien in Dresden.
Sachsen verfügt zudem über hervorragende Kompetenzen im Bereich der Neuen Materialen und Hochleistungs-Strahlenquellen.
Sachsen bietet mit der vielfältigen Akteurslandschaft im Bereich Wasserstoff ideale Grundlagen für einen erfolgreichen Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft entlang der gesamten Wertschöpfungskette und damit auch eine wichtige Voraussetzung für die Umsetzung der Sächsischen Wasserstoffstrategie.

Biotechnologie
Sachsen hat sich innerhalb weniger Jahre national und international als Biotechnologiestandort mit bedeutendem Zukunftspotenzial einen Namen gemacht und ist zu einer der dynamischsten Biotechnologieregionen Europas avanciert. Diese rasante Entwicklung ist nicht zuletzt das Resultat der konsequenten »Biotechnologie Offensive« des Freistaats Sachsen, die 2025 ihr 25jähriges Jubiläum feiert. Großen Anteil am Erfolg der Offensive haben insbesondere die Hochschulen und die außeruniversitären Forschungseinrichtungen des Freistaates.
Seit 2007 hat Sachsen die Forschung auf diesem Gebiet durch seine Beteiligung an relevanten Europäischen Förderpartnerschaften (ERA IB – Industrial Biotechnology, ERA CoBioTech) weltweit vernetzt und gefördert sowie Innovationen ermöglicht.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus

Pressesprecher Falk Lange
Telefon: +49 351 564 60200
E-Mail: falk.lange@smwk.sachsen.de
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