Weiterer großer Erfolg für die sächsische Spitzenforschung
08.07.2025, 16:52 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Drei sächsische Infrastrukturprojekte auf der Shortlist der neun wichtigsten Forschungsinfrastrukturen Deutschlands
Die am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) geplante weltweit einzigartige Anlage »DALI - Dresden Advanced Light Infrastructure« hat es auf die Shortlist der wichtigsten Forschungsinfrastrukturen Deutschlands (FIS) geschafft. DALI ist eine Lichtquelle im Terahertz-Bereich, die einen präzisen Blick in die Welt der elementaren Quantenprozesse in praktisch jeder Art von Materie ermöglicht und nutzbar für Anwendungsfelder wie Informationstechnologie über die Gesundheitsforschung bis hin zur Energiewende und weiteren zukunftsrelevanten Anwendungsfeldern. Außerdem wurden mit sächsischer Beteiligung ausgewählt: »CREATION – Center for Gene- and Cell-Therapy in Regeneration and Transplantation« mit der Universitätsmedizin Leipzig und dem Leipziger Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie sowie »ET – Vorphase für das Einstein-Teleskop« mit der TU Dresden/Deutsches Zentrum für Astrophysik DZA.
Ein Platz auf der Shortlist ist die Voraussetzung für eine langfristig angelegte Förderung der jeweiligen Projekte und der insbesondere dazugehörigen Infrastruktur. Die Shortlist wurde heute von Bundesforschungsministerin Dorothee Bär auf einer Pressekonferenz bekannt gegeben.
Priorisiert wurden insgesamt neun Forschungsinfrastrukturen, die die deutsche Spitzenposition in Forschung und Innovation – verbunden mit der Chance auf Transfer – stärken. Diese FIS wurden in einem aufwändigen wissenschaftsgeleiteten Verfahren unter Mitwirkung renommierter, internationaler Expertinnen und Experten bewertet und ausgewählt.
Der nächste Schritt sind Verhandlungen zwischen Bund, Ländern und Einrichtungen über die Ausgestaltung und Finanzierung der ausgewählten Großprojekte.
Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow:
»Drei Vorhaben in Sachsen haben es auf die Shortlist der wichtigsten Forschungsinfrastrukturen Deutschlands geschafft – ein weiteres erfolgreiches Ergebnis für das Wissenschaftsland Sachsen. Besondere Strahlkraft hat DALI. Das visionäre Projekt am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf wird als eine der größten Forschungsinfrastrukturen in den neuen Bundesländern – und somit ein regionales und nationales Leuchtturmprojekt von internationaler Anziehungskraft für führende Wissenschaftler aus der ganzen Welt geplant. Herzlichen Glückwunsch auch an die Universitätsmedizin Leipzig und das Leipziger Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie mit dem Vorhaben CREATION sowie an die TU Dresden und das DZA mit dem Vorprojekt Einstein-Teleskop. Dieser Dreifacherfolg unterstreicht einmal mehr die enorme Innovationskraft und Leistungsfähigkeit der Spitzenforschung in Sachsen.«'''
Priorisierungsverfahren für umfangreiche Forschungsinfrastrukturen (FIS)
Das Bundesforschungsministerium hat im Sommer 2024 ein Verfahren zur Priorisierung neuer FIS aufgesetzt. Seit November 2024 lief die Bewertung durch den Wissenschaftsrat. Dabei standen die vier Dimensionen wissenschaftliches Potential, wissenschaftliche Nutzung, die Bedeutung für den Wissenschaftsstandort Deutschland und die wissenschaftliche und technische Umsetzbarkeit im Fokus. Die aussichtsreichsten Vorhaben wurden nun in Form der genannten Shortlist veröffentlicht.
Hintergrund zu Forschungsinfrastrukturen von nationaler Bedeutung
Bund und Länder fördern und unterhalten gemeinsam große Forschungsinfrastrukturen in ganz Deutschland. Hierzu gehören beispielsweise Forschungszentren und -netzwerke und deren Speziallabore sowie einzigartige Großgeräte, mit denen Grundlagenforschung in zentralen Zukunftsfeldern und -technologien betrieben wird. Langfristig in die Zukunft gedacht, werden regelmäßig neu aufzubauende Forschungsinfrastrukturen geplant, immer orientiert an den neuesten Entwicklungen in verschiedenen Forschungsbereichen. Damit ist Deutschland in der Lage, im internationalen Vergleich Spitzenforschung auf höchstem Niveau zu betreiben und die Grundlagen für technischen und gesellschaftlichen Fortschritt und künftige Innovationen »Made in Germany« zu legen.