Tiefgreifender Strukturwandel in beiden Revieren als oberste Priorität erkannt
07.07.2025, 10:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Mitteldeutschland- und Lausitz-Monitoring 2025
Seit 2020 erhebt die MAS Gesellschaft für Marktanalyse und Strategie die repräsentativen und länderübergreifenden Bevölkerungsstudien Lausitz- und Mitteldeutschland-Monitor. Neben der Sächsischen Agentur für Strukturentwicklung sind als Partner im Mitteldeutschen Revier die Stabstelle Strukturwandel des Landes Sachsen-Anhalt und die Europäische Metropolregion Mitteldeutschland mit im Boot. Die sechste Welle der Befragung fand wie schon letztes Jahr parallel in beiden Revieren im März/April 2025 statt. Ziel des Projektes ist es, die Wahrnehmung der Bevölkerung in den beiden sächsischen Braunkohlerevieren hinsichtlich des Strukturwandels im Zuge des Kohleausstiegs und damit verbundener Themen zu erfassen.
Generell lässt sich feststellen, dass in beiden Revieren die Stimmung im Vergleich zu den Vorjahren weitestgehend stabil bleibt, wenngleich verschiedene Rahmenfaktoren die Stimmung der Bevölkerung weiterhin eintrüben. Im Trend ist vor allem die Zufriedenheit mit der persönlichen Lebenssituation in beiden Regionen stabil (Mitteldeutschland) bis leicht ansteigend (Lausitz) und die Menschen schauen eher optimistisch in die Zukunft (beide Reviere liegen um 50 Prozent). Die Herausforderungen in den Bereichen Arbeitsmarkt, Wirtschaft, Migration und Inflation sind aus Sicht der Menschen nach wie vor hoch, so dass der Bedarf nach einem Strukturwandel auf dem höchsten Niveau seit Beginn der Messung 2020 liegt.
Notwendigkeit für Strukturwandel in beiden Revieren auf höchstem Niveau
In beiden Revieren liegt der Anteil der Menschen, die einen tiefgreifenden Strukturwandel als notwendig erachten, auf dem höchsten gemessenen Niveau seit 2020: In der Lausitz liegt der Anteil aktuell bei 69 Prozent, im Mitteldeutschen Revier bei 60 Prozent.
Energiewende und Kohleausstieg
Während die Energiewende unter den Menschen in Mitteldeutschland 47 Prozent befürworten (36 Prozent Ablehner), ist in der Lausitz der Anteil der Fürsprecher in etwa genauso groß wie der Gegner (44 Prozent Befürworter, 42 Prozent Ablehner). Einen vorgezogenen Kohleausstieg lehnen sowohl die Lausitzerinnen und Lausitzer als auch die Befragten im Mitteldeutschen Revier mehrheitlich ab.
Dabei befindet sich auch in diesem Jahr die grundsätzliche Zustimmung der Menschen im Mitteldeutschen Revier zum Ausbau Erneuerbarer Energien auf einem relativ hohen Niveau. 83 Prozent der Befragten stimmen beispielsweise dem Ausbau der Solarenergie zu, dahinter folgen als Energieträger Erdwärme (77 Prozent), Bioenergie (71 Prozent) und grüner Wasserstoff (65 Prozent) sowie die Windenergie (64 Prozent). In der Lausitz sind die Befürworter des Ausbaus der erneuerbaren Energien ebenfalls in der Mehrheit, die Zustimmungswerte sind allerdings geringfügig niedriger.
Arbeitsmarkt, Wirtschaft, Migration und Inflation als größte Herausforderungen
Weiterhin geben die Menschen an, dass die Situation am Arbeitsmarkt, die Stärkung der Wirtschaft, Fragen um die künftige gesundheitliche Versorgung, die Migration sowie gestiegene Lebenshaltungskosten die Themen sind, die sie am meisten beschäftigen.
Hier knüpfen die fünf Entwicklungsschwerpunkte des Freistaats im Rahmen der Strukturentwicklung an. Sie werden allesamt von einer großen Mehrheit als wichtig erachtet, da sich die Menschen erhoffen, dass strukturelle Schwächen durch die Transformation anhand der Entwicklungsschwerpunkte Gesundheit, Energie, Mobilität & IT, Tourismus & lebenswerte Regionen sowie Kreislaufwirtschaft & Bioökonomie behoben werden können.
Schwerpunkt sorbische Kultur
In einem gesonderten Schwerpunkt wurde in der Lausitz der Stellenwert der sorbischen Kultur und Sprache untersucht. In der Bevölkerung zeigte sich dabei eine hohe Akzeptanz und Wertschätzung der Sorben. So gaben 83 Prozent der Befragten an, dass die sorbische Kultur ein wesentlicher Bestandteil der Lausitz ist.
Mehr Infos über:
www.lausitz-monitor.de und www.mitteldeutschland-monitor.de
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