Sommer, Sonne, Hitzestress – nicht nur für Menschen Landestierschutzbeauftragte informiert zu Hitzetipps für Haustiere

01.07.2025, 09:27 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Landestierschutzbeauftragte informiert zu Hitzetipps für Haustiere

Deutschland war noch nie so warm wie in 2024 und damit folgten zwei Rekordjahre direkt aufeinander, so der Deutsche Wetterdienst (DWD). Die heißen Temperaturen stellen nicht nur für Menschen eine Herausforderung dar, auch Haustiere leiden unter der Hitze.

Städte und Gemeinden entwickeln Hitzeschutzkonzepte, um die gesundheitlichen Auswirkungen der hohen Temperaturen und der zunehmenden Zahl heißer Tage und tropischer Nächte abzumildern. Die deutliche Zunahme von Hitzetoten in Europa und Deutschland in den vergangenen Jahren sind gut dokumentiert.

Carina Heinrich, sächsische Landestierschutzbeauftragte: »Häufigkeit und Ausmaß von hitzebedingten Erkrankungen bzw. Todesfällen von Hunden haben deutlich zugenommen. Diesen Zusammenhang von heißen Sommertagen und Hitzestress bei Hunden weisen zwei Studien unabhängig voneinander nach. Hitzewellen treten immer häufiger auf, ich erinnere hier beispielsweise an Hitzerekorde wie im September 2024 in Sachsen. In Großbritannien verstarben im Vergleich von 2016 zu 2022 mehr als doppelt so viele Hunde an einem Hitzeschlag. Jeder vierte Hund, der wegen eines Hitzeschlags behandelt wurde, verstarb. Es ist anzunehmen, dass diese Zahlen umso höher sind, je südlicher ein Land in Europa liegt. Achten Sie daher auf Ihre Haustiere! Schützen Sie Ihre Tiere vor der Hitze, damit Sie und Ihr Vierbeiner gesund durch den Sommer kommen.«

Insbesondere durch den Anstieg versiegelter Flächen aus Beton, Stein und Platten erhöht sich zum einen das Risiko von Verbrennungen an den Pfoten, während die Strahlungswärme in dicht bebauten Bereichen, wie beispielsweise Innenhöfen, zu einem Hitzestau führt.

Landestierschutzbeauftragte Heinrich: »Wie bei uns Menschen steigt der Wasserbedarf an warmen Tagen an. Achten Sie auf einen gefüllten Wassernapf. Ermöglichen Sie es Ihrem Haustier sich an einen kühleren Ort zurückzuziehen. Gerade für Heimtiere in Gehegen sind schattige Stellplätze besonders wichtig. Ein weiterer wichtiger Faktor, der den Hitzschlag befördern kann, ist die Überbelastung. Was für Tiere an kühleren Tagen ohne Probleme zu leisten ist, kann bei warmen Temperaturen (abhängig von Alter, Rasse und Gesundheitszustand) zu Überhitzung und Kreislaufschwierigkeiten führen.
Daher ist es im Sommer wichtig, vor allem mit Hunden, die Bewegung in die kühleren Morgen- und Abendstunden zu verlegen. Bei längeren Spaziergängen ist Wasser mitzunehmen. Wieder Zuhause angekommen, können Sie Ihrem Vierbeiner zur Abkühlung ein feuchtes Handtuch für den Körper anbieten.«

Der Hitzestress ist ein Ausdruck eines Ungleichgewichtes von Wärmeproduktion und Wärmeabgabe, welches die Fähigkeiten des Anpassungsmechanismus des Körpers übersteigt. Dies führt zu einem Anstieg der inneren Körpertemperatur von über 40°C. Die Anzeichen variieren in Abhängigkeit der Tierart. Anfangssymptome sind i. d. R. eine erhöhte Atemfrequenz und Körpertemperatur. Im weiteren Verlauf kommt es zu einem Hitzeschlag. Innerhalb kürzester Zeit verschlechtert sich der Gesundheitszustand ohne gezielte Maßnahmen und wird lebensbedrohlich.

Wenn Sie Anzeichen für einen Hitzschlag feststellen (reduziertes Bewusstsein, Erbrechen, Durchfall), kühlen Sie Ihren Hund zuerst (cool first) und fahren Sie im Anschluss zum Tierarzt (transport second). Das verbessert die Heilungschancen.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Soziales, Gesundheit und Gesellschaftlichen Zusammenhalt

Pressesprecherin Juliane Morgenroth
Telefon: +49 351 564 55055
Telefax: +49 351 564 55060
E-Mail: presse@sms.sachsen.de

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