Vom Wohnzimmer ins Museum – die Sammlung Uwe Ritter
10.07.2025, 12:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Medieninformation zur Ausstellung vom 11.07. bis 31.08.2025 im Foyer des smac - Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz
Ab dem morgigen Freitag, 11. Juli 2025, präsentiert das smac – Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz – in seinem Foyer die Ausstellung »Vom Wohnzimmer ins Museum – die Sammlung Uwe Ritter«.
Die kleine Ausstellung zeigt eine private Sammlung vor- und frühgeschichtlicher Keramikobjekte. Nachdem sie den Bearbeitungsprozess im Landesamt für Archäologie Sachsen durchlaufen haben, stellen wir die schönsten Stücke in dieser Ausstellung aus und beantworten eine Frage, die sich viele Menschen stellen: Was passiert mit all den archäologischen Funden?
Eintritt frei
Öffnungszeiten: Di - So: 10:00 - 18:00 / Do: 10:00 - 20:00 / Mo: geschlossen
Führung am 07.08.2025, 18 Uhr / Teilnahme kostenfrei / Anmeldung unter buchung@smac-shop.de
Linda Seifert, Kuratorin der Ausstellung:
»Immer wieder erreichen archäologische Fachbehörden oder Museen Anfragen von Privatpersonen zu Objekten, die oft seit Jahrzehnten zuhause aufbewahrt werden. Ob das Objekt vorgeschichtlich sei oder gar wertvoll. Der gebürtige Sachse Uwe Ritter, der inzwischen in Aachen wohnt, erstand archäologische Keramiken im Kunsthandel. Ende letzten Jahres tat er das einzig Richtige: Er übergab sie einer Fachbehörde – dem Landesamt für Archäologie Sachsen – und durchbrach somit den kommerziellen Kreislauf. Mit der Ausstellung weisen wir auf diesen Umstand hin, zeigen aber gleichzeitig exemplarisch auf, was mit archäologischen Funden passiert, wenn sie inventarisiert und ausgestellt werden.«
Über die Ausstellung
Funde ohne Geschichte
Der ehemalige Zugbegleiter Uwe Ritter sammelte über Jahrzehnte hinweg und mit großer Begeisterung prähistorische Funde aus Sachsen und Europa. Insgesamt 94 Objekte, darunter kleine Tassen, große Schalen und verzierte Vorratsgefäße, hat er dem Landesamt für Archäologie Sachsen (LfA) geschenkt. Dabei stammt das älteste Gefäß aus dem Frühneolithikum (5.500–4.500 v. Chr.), während das jüngste in das Frühmittelalter (700–1.000) datiert.
Trotz unbekannter Fundorte übernahm das LfA die Sammlung. Viele Informationen sind für immer verloren, da die Fundzusammenhänge nicht mehr ermittelt werden können. Stammen sie aus Siedlungen, Gräbern oder Deponierungen?
Restaurieren und Inventarisieren
Sobald archäologische Funde im LfA eintreffen, werden sie gesäubert, wenn nötig restauriert, mit einer Identifikationsnummer versehen und in eine Datenbank eingetragen. Ausgewählte Objekte werden zudem per 3D-Scan digitalisiert und auf der Website »archaeo3D« präsentiert. Anschließend gelangen sie ins Depot, in dem derzeit etwa 25 Millionen Funde gelagert werden, und stehen für weitere Forschungen oder Ausstellungen zur Verfügung.
Dokumentieren
Archäologische Funde werden seit dem 17. Jahrhundert dokumentiert und in Fachzeitschriften publiziert. Zur historischen Funddokumentation gehören sowohl ästhetisch ansprechende Stimmungsbilder aber auch detaillierte Zeichnungen und seit dem frühen 20. Jahrhundert auch Fundfotografien.
Heute erstellen Archäologinnen und Archäologen Abbildungen fotografisch, zeichnerisch oder digital nach fachlichen Richtlinien. Außerdem werden am LfA seit 2005 verschiedene 3D-Scanner eingesetzt. Das hat den Vorteil, dass Objekte authentisch und originalgetreu darstellt werden. Das Verfahren ist zudem sehr effizient, da große Mengen an Funden relativ schnell und unkompliziert bearbeitet werden können.
Ausstellen
Werden die archäologischen Funde im Museum ausgestellt, fragen sich die Besucherinnen und Besucher: Wie hat man sie hergestellt, wofür nutzte man sie, wo kommen sie her und wie alt sind sie?
Auch wenn die Herkunft und der Fundzusammenhang der Objekte aus der Ritter-Sammlung unbekannt sind, lassen sich ihnen noch einige Informationen entlocken. Beispielsweise können Archäologinnen und Archäologen über Vergleiche mit anderen Gefäßen eine zeitliche und geographische Einordnung vornehmen. Anhand spezifischer technischer Merkmale, wie zum Beispiel Drehriefen oder Streichspuren, kann außerdem die Herstellungstechnik der Gefäße rekonstruiert werden.
Vermitteln
Am Donnerstag, 07. August 2025, lädt die Kuratorin Linda Seifert zu einem Rundgang durch die Ausstellung ein.
Mit dabei: Thomas Reuter, der Experte für 3D-Scanverfahren vom Landesamt für Archäologie Sachsen. Im Anschluss kommen die Teilnehmenden bei einem Glas Wein oder Bier mit den beiden ins Gespräch.
Eintritt und Teilnahme sind kostenfrei.
Anmeldung unter buchung@smac-shop.de.
Mit besten Grüßen,
Jutta Boehme
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit am smac
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Annelie Blasko
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tel: 0371. 911 999 66
ADRESSE | KONTAKT
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