Neues SED-Unrechtsbereinigungsgesetz tritt in Kraft – Sächsische Landesbeauftragte und Justizministerin laden zu Info-Abend am 17. Juni ein

16.06.2025, 11:05 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Dresden (16. Juni 2025) - Am 1. Juli 2025 tritt das novellierte »Sechste Gesetz zur Verbesserung rehabilitierungsrechtlicher Vorschriften für Opfer der politischen Verfolgung in der ehemaligen DDR« – kurz SED-Unrechtsbereinigungsgesetz – in Kraft. Die weitreichenden Gesetzesänderungen kommen vielen Betroffenen von SED-Unrecht zugute, indem sie ihre soziale Lage verbessern, bisherige Gerechtigkeitslücken schließen und Verfahren vereinfachen. Die Novellierung zeigt den späten, aber umso wichtigeren politischen Willen, geschehenes Unrecht anzuerkennen und wieder gut zu machen.

Die Sächsische Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Dr. Nancy Aris, und die Sächsische Staatsministerin der Justiz, Prof. Constanze Geiert möchten über die konkreten Auswirkungen des neuen Gesetzes informieren, um möglichst viele Betroffene zu erreichen. Dazu laden sie mit der Gedenkstätte Bautzner Straße am 17. Juni 2025 um 17:30 Uhr zu einer Informationsveranstaltung in die Gedenkstätte. Im Rahmen der Veranstaltung mit dem Titel »Endlich gesehen. Endlich gehört. Was das neue Gesetz für die Opfer von SED-Unrecht bedeutet« kommen auch Betroffene zu Wort, die durch das Gesetz erstmals Ausgleichsleistungen erhalten. So spricht Inge Bennewitz für die an der innerdeutschen Grenze Zwangsausgesiedelten und Christoph Berger für die ehemaligen politischen Häftlinge, die zum ersten Mal die »Opferrente« bekommen. Auch wird es Gelegenheit zum Austausch mit der Justizministerin und der Landesbeauftragten geben. Das Stasi-Unterlagen-Archiv Dresden und die Sächsische Landesbeauftragte sind außerdem mit einem Infostand vor Ort.

Am 17. Juni 2025 jährt sich der Volksaufstand von 1953 zum 72. Mal. Beim ersten Aufstand im Ostblock demonstrierten eine Million Menschen in über 700 Orten der DDR für Freiheit, Demokratie und Gerechtigkeit.

Ab 19:00 Uhr folgt in der Gedenkstätte Bautzner Straße die Theateraufführung »Ein gelbes X – Ein Spiel um Freiheit« des projekttheaters dresden. Das Stück, das von der Landesbeauftragten initiiert und mitfinanziert wurde, erinnert mit einer Mischung aus Schauspiel und Puppenspiel an die Geschehnisse des 17. Juni 1953 in Dresden und stellt die Frage nach der Bedeutung von Freiheit – damals wie heute.

Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium der Justiz

Pressesprecher Dr. Alexander Melzer
Telefon: +49 351 564 15011
Telefax: +49 351 564 16189
E-Mail: presse@smj.justiz.sachsen.de
zurück zum Seitenanfang