10. Jahreskonferenz des Demokratiezentrums Sachsen: Rückblick – Umbruch – Aufbruch: Ostdeutsche Perspektiven auf Demokratiestärkung und Extremismusprävention
05.06.2025, 12:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Demokratieministerin Köpping: » Demokratie braucht Schutz, Solidarität und Mut zum Widerspruch der Mitte«
Mehr als 200 Fachleute aus Zivilgesellschaft, Politik und Wissenschaft folgten heute der Einladung von Staatsministerin Petra Köpping nach Chemnitz zur 10. Jahreskonferenz des Demokratiezentrums Sachsen. Im Mittelpunkt der Tagung standen ostdeutsche Perspektiven auf Demokratiestärkung und Extremismusprävention – von den gesellschaftlichen Umbrüchen seit 1989 bis zu aktuellen Herausforderungen.
In ihrem Eröffnungsstatement betonte Staatsministerin Köpping:
»Demokratie entsteht nicht von selbst. Sie braucht den Schutz der Mitte - den Schutz der Nachbarschaft, den Schutz durch die Gesellschaft, den Mut zum Widerspruch und die Solidarität mit denen, die sich tagtäglich für eine offene Gesellschaft und ein funktionierendes Gemeinwesen einsetzen.«
Die Konferenz thematisierte unter anderem, welche Spuren die sogenannten »Baseballschlägerjahre« rechtsextremer Gewalt hinterlassen haben, wie Kommunalpolitik und Zivilgesellschaft heute besser geschützt werden können und welche neuen Ansätze Prävention und Deradikalisierungsarbeit angesichts aktueller Radikalisierungsdynamiken brauchen.
Zum Abschluss hob Petra Köpping hervor: »In den vergangenen zehn Jahren haben wir das Demokratiezentrum mit seinem Beratungsnetzwerk und der Koordinierungs- und Beratungsstelle Radikalisierungsprävention entscheidend und bedarfsgerecht sachsenweit ausgebaut. Wir haben etablierte Strukturen geschaffen, die einerseits Menschen und ihr Umfeld im Falle von Radikalisierung phänomenübergreifend beraten und andererseits Betroffenen von Angriffen und Bedrohungen durch die extreme Rechte unterstützen, um diese zum Teil traumatischen Ereignisse zu bewältigen. Es ist uns gelungen, dass sich Ratsuchende, die sich für eine demokratische Kultur in ihrer Kommune, der Schule oder auch dem Sportverein engagieren, durch das Beratungsnetzwerk des Demokratiezentrums sachsenweit unbürokratisch Unterstützung erfahren. Wir werden nicht nachlassen, diese verlässlichen Strukturen auch in den kommenden Jahren weiterzuentwickeln und zu erhalten, um das Fundament unseres gesellschaftlichen Zusammenhalts zu stärken.
Die heutige Konferenz hat erneut gezeigt: Der Freistaat Sachsen bekannt sich ganz klar zu einer lebendigen und vielfältigen Demokratie, die sich mit Minderheiten solidarisiert und vom Engagement und dem entschlossenen Schutz aller demokratischer Akteure unserer offenen Gesellschaft lebt.«
Weitere Informationen:
Das Demokratiezentrum Sachsen wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) im Rahmen des Bundesprogramms »Demokratie leben!« gefördert. Die Maßnahme wird zudem mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag verabschiedeten Haushaltes.
Kontakt:
Sächsisches Staatsministerium für Soziales, Gesundheit und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, Demokratiezentrum Sachsen, Albertstr. 10, 01099 Dresden,
Tel. 0351 56454-999,
E-Mail: demokratiezentrum@sms.sachsen.de, https://www.sms.sachsen.de/demokratie-zentrum-sachsen-4014.html