Ministerpräsident Kretschmer überreicht Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland

28.05.2025, 11:45 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Ehrung für weitere acht Persönlichkeiten – Feierstunde in Dresden

Dresden (28. Mai 2025) – Ministerpräsident Michael Kretschmer hat weiteren acht Persönlichkeiten, die mit Sachsen eng verbunden sind, den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland überreicht.

Bei einer Festveranstaltung in Dresden lobte Kretschmer das herausragende Engagement der Frauen und Männer und betonte: »Sie sind mit dem, was Sie geleistet und bewegt haben, ein Vorbild. Sie haben an ganz unterschiedlichen Stellen wirklich Besonderes möglich gemacht und bewegt. Mit Selbstlosigkeit, mit Leidenschaft und Kreativität haben Sie wichtige Herzensprojekte vorangebracht, Verantwortung übernommen und waren da für Ihre Mitmenschen. Dafür möchte ich Ihnen allen herzlich danken. Es ist dieses herausragende ehrenamtliche Engagement, das so wichtig ist für unsere Gesellschaft und ein gutes Miteinander überall im Land.«

Der Verdienstorden wird vom Bundespräsidenten für politische, wirtschaftlich-soziale und geistige Leistungen verliehen sowie darüber hinaus für alle besonderen Verdienste um die Bundesrepublik Deutschland – wie zum Beispiel im sozialen und karitativen Bereich.

Bereits am Montag hatte der Ministerpräsident an neun Frauen und Männer – stellvertretend für den Bundespräsidenten – den Verdienstorden überreicht.

Ausgezeichnet wurden am Mittwoch:

Karin Seifert (Bernsdorf)

Karin Seifert (77) engagiert sich seit mehreren Jahrzehnten in ihrer Heimat ehrenamtlich für den Vereinssport. Bereits als Studentin und später als Sportlehrerin wirkte sie als Übungsleiterin und brachte interessierten Schülerinnen und Schülern die Grundlagen des Geräteturnens bei. Seit mehr als 70 Jahren ist sie nunmehr im Sportverein Straßgräbchen aktiv und leitete den Verein fast 20 Jahre lang. Sie setzte und setzt sich für Nachwuchsförderung ein, leitet noch immer die Frauen-Gymnastikgruppe und die Seniorensportgruppe, organisiert Trainingslager, Schauveranstaltungen und Weihnachtsfeiern. Mit ihren Ideen, einem großen Gestaltungswillen und Gemeinsinn bereichert sie das Miteinander in der Region – über Generationen hinweg.

Joachim Schreiber (Zeithain)

Joachim Schreiber (77) engagiert sich seit vielen Jahrzehnten ehrenamtlich für den Reitsport in Zeithain. Der ehemalige aktive Springreiter ist seit 1981 im Reit- und Fahrverein Zeithain e. V. als Vereinsvorsitzender aktiv. Aufopferungsvoll kümmert er sich dort um die Belange des Vereins, um die Anlage und die Pflege der Tiere. So wirkte er entscheidend daran mit, dass 1994 ein neuer Reitplatz und 2008 eine neue Reithalle errichtet wurden. Im Vordergrund der Vereinsarbeit steht der Kinder- und Jugendreitsport. Joachim Schreiber ermöglicht dabei auch Kindern und Jugendlichen Reitstunden, deren Familien sich dies finanziell sonst kaum leisten könnten. Er organisiert Reiterferien, an denen jährlich rund 100 Kinder teilnehmen und ist auch bei der Ausrichtung von Festen im Ort mit aktiv. Mit seinem Wirken ist er ein Vorbild für viele junge Menschen, sich ebenfalls für ein gutes Miteinander zu engagieren.

Florian Braun (Chemnitz)

Florian Braun (74) tat sich durch langjährige Betreuung und Beratung von Spätaussiedlern und bedürftigen Menschen in besonderer Weise hervor. Er wurde 1950 in Sibirien geboren, 1978 konnte die Familie in die DDR übersiedeln. Nach 1990 wanderten mehr als zwei Millionen Deutschstämmige aus der ehemaligen UdSSR nach Deutschland ein. Florian Braun sah es als wichtig an, für diese Menschen eine Interessenvertretung zu schaffen und war maßgeblich an der Gründung der Landesgruppe Sachsen der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland beteiligt. Seit fast zwei Jahrzehnten ist er ehrenamtlich Vorsitzender der Landesgruppe, die sich zugleich als Hilfsorganisation und Kulturverein sieht. Er half immer wieder bei Integration, Behördengängen und setzte sich für die Einrichtung von Begegnungszentren in Dresden, Leipzig und Chemnitz ein. Er kümmert sich darum, dass die Integration gelingt und wirbt unermüdlich für ein Miteinander ohne Vorurteile.

Gotthard Dittrich (Leipzig)

Im Fokus des Engagements von Gotthard Dittrich (71) stehen lebenslanges Lernen, Toleranz und Völkerverständigung. Gotthard Dittrich ist Mitbegründer und Geschäftsführer der Rahn Education-Gruppe, die heute eine gemeinnützige Schulgesellschaft mit Hauptsitz in Leipzig und 40 Bildungseinrichtungen im In- und Ausland ist, darunter auch Musik- und Kunstschulen, Sprachschulen, Kindertagesstätten und Studienkollegs. Gotthard Dittrich initiierte den Kauf und die Restaurierung des verfallenen Wohnhauses von Robert und Clara Schumann in Leipzig. Er ist zudem Vorstandsvorsitzender der 2011 gegründeten Europäischen Stiftung der Rahn Dittrich Group für Bildung und Kultur. Dank seines persönlichen Einsatzes und der Stiftung konnte so auch der Fortbestand des von Schließung bedrohten Polnischen Instituts in Leipzig gesichert werden. Seit vielen Jahren fördert er die Zusammenarbeit und den Austausch über Ländergrenzen hinweg: Zu seinen Verdiensten gehört auch die Etablierung einer Schulpartnerschaft zwischen Leipzig und der israelischen Partnerstadt Herzliya.

Clemens Kraus (Hoyerswerda)

Clemens Kraus (66) setzt sich seit mehr als vier Jahrzehnten mit großem Engagement für Inklusion im Segelsport ein. Er war Inklusionsbeauftragter des 1. Wassersportvereins Lausitzer Seenland e. V. und gründete 2022 den Verein »Wir sind Wir Inclusion in Sailing e.V.«. Er fördert den Segelsport für Menschen mit und ohne Behinderung maßgeblich. So entstand unter seiner Leitung das Inklusionsprojekt "Wir sind Wir", bei dem Menschen mit und ohne Handicap gemeinsam ihre Freizeit verbringen und Sport treiben. Zusammen mit erfolgreichen paralympischen Athleten besucht er Kinder in REHA-Einrichtungen, Schulen und Kinderheimen und bestärkt sie darin, trotz eines Handicaps Sport zu treiben. Auch andere Projekte, für die er sich einsetzte, konnten mit Hilfe von Spendensammlungen unterstützt werden.

Dr. Heike Hoff-Emden (Berlin)

Dr. Heike Hoff-Emden (64) setzt sich weit über das berufliche Maß hinaus für Kinder und Jugendliche ein, die an der Fetalen Alkoholspektrumstörung (FASD) leiden. Dabei handelt es sich um eine Gruppe von Erkrankungen, die durch Alkoholkonsum während der Schwangerschaft verursacht werden und die Entwicklung des Ungeborenen erheblich beeinträchtigen können – mit lebenslangen Einschränkungen, Entwicklungsstörungen und hohen Belastungen für alle Betroffenen. Die Kinderärztin, Psychotherapeutin und Sozialmedizinerin engagiert sich neben ihrer Tätigkeit als Leiterin des Sozialpädiatrischen Zentrums im St. Georg Klinikum in Leipzig seit langem ehrenamtlich, um auf das Thema Alkoholkonsum in der Schwangerschaft aufmerksam zu machen, zu sensibilisieren und Betroffene zu unterstützen. Regelmäßig gibt die ausgewiesene Expertin und Fachbuchautorin auch im Rahmen von nationalen und internationalen Kongressen ihr umfangreiches Wissen weiter. Ein großes Anliegen ist ihr die Unterstützung der betroffenen Familien – oft auch Pflege- und Adoptivfamilien. So tritt sie mit Nachdruck auch für die sozialrechtliche Anerkennung ein: Weil FASD in Deutschland nicht in der Versorgungsmedizin-Verordnung gelistet ist, müssen Betroffene bislang um jede therapeutische Hilfe kämpfen.

Prof. Gunter Berger (Dresden)

Prof. Gunter Berger (63) engagiert sich als Direktor des Philharmonischen Kinderchores für die Dresdner Chorlandschaft. Zuvor arbeitete er unter anderem mit dem Gewandhauschor Leipzig, dem MDR-Kinderchor und der Berliner Capella. Bereits 2006 führte er im Rahmen des »Eurochors« junge Menschen aus vielen Ländern Europas zusammen. Im Bereich der musikalischen Jugend- und Laienförderung förderte und realisierte er bedeutende Projekte und Konzerte wie das Internationale Kinderchorfestival Dresden. Verdient machte er sich auch um den Aufbau des 2019 gegründeten Bürgerchors, den er bis heute leitet. Mit seiner leidenschaftlichen Arbeit gelingt es ihm, Menschen unterschiedlichen Alters und Herkunft für das gemeinsame Singen zu begeistern.

Dr. Christian Flössner (Dresden)

Dr. Christian Flössner (59) engagiert sich seit mehr als 20 Jahren ehrenamtlich bei der IHK Dresden und bringt dort als Vizepräsident und Mitglied der Vollversammlung seine Erfahrung und sein Wissen ein. Bis 2020 als Apotheker und Unternehmer tätig, übernimmt er bis heute auch in verschiedenen Prüfungsausschüssen und als Kuratoriumsmitglied im DRK Sachsen Verantwortung. Hervorzuheben ist sein Wirken für die HIV/Aids-Prävention: Seit fast drei Jahrzehnten ist er ehrenamtliches Mitglied und Berater in Fachfragen bei der Dresdner Aids-Hilfe. Über die Landesgrenzen hinaus wirkt er seit mehr als zehn Jahren zudem ehrenamtlich als Honorarkonsul von Panama.

Hintergrund

Verliehen wird der Verdienstorden vom Bundespräsidenten. Es handelt sich dabei um die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht. Der Verdienstorden wird an in- und ausländische Bürgerinnen und Bürger für politische, wirtschaftlich-soziale und geistige Leistungen verliehen sowie darüber hinaus für alle besonderen Verdienste um die Bundesrepublik Deutschland, wie zum Beispiel im sozialen und karitativen Bereich. Eine finanzielle Zuwendung ist mit der Verleihung des Verdienstordens nicht verbunden.

Hinweis: Fotos gibt es nach der Veranstaltung im Medienservice der Sächsischen Staatsregierung unter https://www.medienservice.sachsen.de/medien/medienobjekte


Kontakt

Sächsische Staatskanzlei

Regierungssprecher Ralph Schreiber
Telefon: +49 351 564 10300
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