Kultusministerium beschließt Maßnahmenpaket gegen Unterrichtsausfall

27.05.2025, 13:30 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Trendumkehr soll bereits zum neuen Schuljahr spürbar werden

Staatsminister Conrad Clemens will den Unterrichtsausfall in den kommenden Jahren halbieren. Nach der Veröffentlichung eines Entwurfs am 11. März 2025 hat er nun auf der Kabinettssitzung am 27. Mai 2025 das finale Maßnahmenpaket vorgestellt. Dem vorausgegangen waren mehrere Anhörungen sowie zahlreiche Beratungen mit Schulleitungen, Lehrkräften, Gewerkschaften, Verbänden und Fachpolitikern.

Gegenüber dem Entwurf gibt es zwei wichtige Änderungen:

  1. Die Altersermäßigung, die aktuell ab dem 58. Lebensjahr greift, wird künftig ab dem 60. Lebensjahr gewährt und nicht wie ursprünglich vorgesehen ab dem 63. Lebensjahr. Damit wird das Anliegen zahlreicher Lehrkräfte aufgegriffen.
  2. Die Änderung der Sächsischen Lehrkräfte-Arbeitszeitverordnung, die u.a. die Altersermäßigung betrifft, wird bis zum 31. Januar 2030 evaluiert und tritt zum 31. Juli 2030 außer Kraft. Damit wird verdeutlicht, dass die Maßnahmen in der aktuellen Situation mit hohem Unterrichtsausfall notwendig, aber zeitlich begrenzt sind.

Zugleich werden bereits zum neuen Schuljahr mehrere Entlastungen für Lehrkräfte auf den Weg gebracht, darunter die Reduzierung der Klassenarbeiten und Klausuren, der Ausbau des fächerverbindenden Lernens und die Einführung des digital gestützten Selbstlernens an Oberschulen und Gymnasien im Umfang von 15 Unterrichtsstunden.

Conrad Clemens: »Diese Entscheidung war nicht leicht, aber sie war notwendig. Dass derzeit an manchen Schulen jede fünfte Unterrichtsstunde ausfällt, ist eine große Ungerechtigkeit gegenüber den betroffenen Schülerinnen und Schülern. Dieses Maßnahmenpaket ermöglicht eine Trendumkehr und sorgt dafür, dass wieder mehr Unterricht stattfinden kann.

Ich danke allen, die sich in den letzten Wochen und Monaten konstruktiv in die Diskussion um eine bestmögliche Lösung eingebracht haben. Wir haben viele Runden gedreht, oft miteinander gesprochen. Jetzt war die Zeit zur Entscheidung, damit wir bereits im neuen Schuljahr einen spürbaren Effekt erzielen.«

Hintergrund:
Im ersten Schulhalbjahr 2024/2025 lag der Anteil der ausgefallenen Unterrichtsstunden am Gesamtstundensoll bei 9,4 Prozent. Das ist ein Anstieg von 0,6 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Je nach Schulform und Region gibt es zum Teil deutlich mehr Unterrichtsausfall. Aktuell fehlen sachsenweit mindestens 1.400 Vollzeitlehrkräfte.


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Telefon: +49 351 564 65100
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