Autonomer ÖPNV im ländlichen Raum – In Sachsen keine Zukunftsmusik
26.05.2025, 10:30 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Staatsministerin Regina Kraushaar bei Strukturwandelprojekt in Rackwitz
Staatsministerin Regina Kraushaar hat sich heute (26. Mai 2025) gemeinsam mit Nordsachsens Landrat Kai Emanuel während einer Testfahrt in Rackwitz zum selbstfahrenden FLASH-Bus und dem aktuellen Stand des Pilotprojektes informiert. Der »FahrerLose Automatisierte Shuttlebus« (FLASH) hat sich seit dem Start des Linienbetriebs im Frühjahr 2023 zu einem Vorzeigeprojekt für moderne Mobilität entwickelt.
»Ein autonomes ÖPNV-Shuttle? Im Linienbetrieb? In Sachsen?! Ja, allerdings! Dank der Strukturwandelgelder des Bundes konnte hier in Rackwitz etwas Großartiges angestoßen werden. Mit dem FLASH-Bus hat der Landkreis ein innovatives Verkehrsmittel auf die Straße gebracht und den Pioniergeist für ein Modellprojekt bewiesen, das weit über die Region hinausstrahlt«, betonte Staatsministerin Regina Kraushaar. »Das Projekt kann uns eindrucksvoll zeigen, wie Strukturwandel, Klimaschutz, zukunftsfähiger ÖPNV und Digitalisierung Hand in Hand gehen können. Im Ergebnis entsteht deutlich mehr Flexibilität in der Verknüpfung der verschiedenen Verkehrsmittel, die Menschen haben dadurch mehr Komfort und Lebensqualität und nicht zuletzt zahlt das Projekt auch auf Nachhaltigkeit und sichere Mobilität ein. Mich überzeugt und beeindruckt das Projekt zutiefst.«
Als Verbindung zwischen dem S-Bahnhof Rackwitz und der Schladitzer Bucht ist FLASH nicht nur ein technisches Innovationsprojekt, sondern auch ein bedeutender Baustein für die Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs und der touristischen Infrastruktur im Leipziger Umland. Gefördert mit rund 988.000 Euro aus Mitteln des Strukturstärkungsgesetzes, zählt FLASH zu den bundesweit ersten drei Projekten, die im Strukturwandel der Kohleregionen realisiert wurden.
Hintergrund
Der FLASH-Bus ist ein vollständig automatisierter Kleintransporter mit modernster Sensorik und ÖPNV-Ausstattung. Er bietet Platz für bis zu 22 Fahrgäste und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h – ein Spitzenwert unter den automatisierten Shuttles in Deutschland. Noch begleitet durch einen Sicherheitsfahrer, soll das Fahrzeug künftig über eine zentrale 5G-Leitstelle ferngesteuert überwacht und gesteuert werden. Neben dem verkehrlichen Nutzen verfolgt das Projekt auch strategische Ziele: Wissenschaftliche Begleitung durch das Fraunhofer IVI, Erkenntnisgewinn für weitere Einsatzgebiete sowie Förderung von Beschäftigung und Tourismus in der Region. Im Landkreis Sachsen wird gleichzeitig an weiteren Projekten zum autonomen Fahren gearbeitet.