Verdacht der Beihilfe zum Bandenbetrug
09.05.2025, 09:30 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Vier Beschuldigte in Untersuchungshaft
Staatsanwaltschaft Dresden erhebt Anklage zum Landgericht Dresden – Wirtschaftsstrafkammer – gegen vier Beschuldigte
Die Staatsanwaltschaft Dresden hat gegen vier Nigerianer (24, 24, 25 und 27 Jahre) Anklage zum Landgericht Dresden – Wirtschaftsstrafkammer – wegen des Verdachts der Beihilfe zum banden- und gewerbsmäßigen Betrug in bis zu acht Fällen erhoben.
Den Beschuldigten wird vorgeworfen, sich spätestens Anfang September 2020 mit weiteren – bisher nur teilweise identifizierten – Mittätern zu einer Bande mit dem Ziel zusammengeschlossen zu haben, sich insbesondere durch Taten im Bereich des Liebesbetrugs ("Love-Scam") Geld zu verschaffen. In diesem Rahmen sollen die Beschuldigten und weitere Bandenmitglieder über Online-Dating-Plattformen und soziale Netzwerke Kontakt zu Personen in der Bundesrepublik Deutschland und anderen europäischen Ländern aufgenommen haben, um diese durch Täuschungshandlungen dazu zu bewegen, Zahlungen an die Bande zu leisten. Hierzu wurden erdachte Hintergrundgeschichten verwendet und den Opfern eine echte emotionale Beziehung vorgespielt, die in einer gemeinsamen Zukunft gipfeln sollte. In Umsetzung dieses Tatentschlusses sollen die Beschuldigten in Deutschland und anderen europäischen Ländern eine Vielzahl von Konten eröffnet und so daran mitgewirkt haben, dass der Bande von mehr als 100 Geschädigten – davon drei aus Dresden – insgesamt über 400.000 Euro zugeflossen sind.
Die Beschuldigten wurden zwischen Juni und September 2024 aufgrund bereits in diesem Verfahren bestehender Haftbefehle festgenommen. Sie befinden sich seitdem in Untersuchungshaft.
Die Beschuldigten sind nicht vorbestraft. Einige Beschuldigte haben Angaben zu den Tatvorwürfen gemacht.
Das Landgericht Dresden wird nunmehr über die Eröffnung des Hauptverfahrens und die Zulassung der Anklage entscheiden.
Ein Termin zur Hauptverhandlung wird vom Landgericht Dresden bestimmt.