Verdacht des Betrugs im besonders schweren Fall
19.03.2025, 11:02 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Durchsuchungsmaßnahmen durch das Landeskriminalamt Sachsen in Dresden und Radebeul realisiert - Ein Beschuldigter festgenommen
Die Staatsanwaltschaft Dresden und das Landeskriminalamt Sachsen
ermitteln gegen zwei Beschuldigte (deutsch, 63 und 60 Jahre) wegen des
Verdachts des Betrugs im besonders schweren Fall in mindestens neun
Fällen.
Die 60-jährige Beschuldigte ist Geschäftsführerin eines in Dresden ansässigen
Unternehmens, das Photovoltaikanlagen vertreibt. Der 63-jährige
Beschuldigte ist der Prokurist dieses Unternehmens.
In diesen Funktionen sollen die Beschuldigten zumindest seit dem Jahr 2020
unter Vortäuschung ihrer Leistungsfähigkeit und Leistungswilligkeit
schlüsselfertige Photovoltaikanlagen (PVA) zu einem Festpreis an potentielle
Investoren im gesamten Bundesgebiet angeboten haben. Dabei war im
Angebot die Dachsanierung, der Bau der Anlage, der Trassenbau zur
Einspeisung ins Netz und die Anmeldung der EVU-Unternehmen mit umfasst,
um die Einspeisung der gewonnenen Solarenergie ins Netz zu ermöglichen.
Die Geschädigten leisteten daraufhin erhebliche Anzahlungen des
Auftragspreises bereits vor Fertigstellung der jeweiligen Abschnitte in
Annahme der ordnungsgemäßen Erbringung der geschuldeten Leistung an
die Beschuldigten.
Den Beschuldigten wird vorgeworfen, die vertraglich geschuldeten Leistungen
wie von ihnen beabsichtigt nicht oder nicht vollständig erbracht zu haben.
Entsprechend ihrer vorgefassten Absicht fehlte es bei allen Bauprojekten an
dem geschuldeten Netzanschluss.
Derzeit wird von entstanden Schäden von mindestens vier Millionen Euro
ausgegangen.
Am 19. März 2025 durchsuchten Beamte des Landeskriminalamtes Sachsen
mehrere Objekte in Dresden und Radebeul (eine Wohnung sowie zwei
Gewerberäume).
Bei den Durchsuchungen wurden umfangreiche Beweismittel und
Vermögenswerte (u. a. mehrere Firmenfahrzeuge) sichergestellt.
Der 63-jährige Beschuldigte wurde aufgrund eines bereits in diesem Verfahren
erlassenen Haftbefehls des Amtsgerichts Dresden festgenommen und soll
noch heute dem Ermittlungsrichter am Amtsgericht Dresden vorgeführt
werden, der über den Vollzug der Untersuchungshaft entscheiden wird.
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Dresden und des
Landeskriminalamts Sachsen dauern an und werden noch einige Zeit in
Anspruch nehmen.