Herbstsitzung der Fluglärmkommission Leipzig/Halle in Schkeuditz
01.11.2024, 10:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Landesdirektion stellt Planänderungsbeschluss vor
Am Mittwoch trafen sich die Mitglieder der Fluglärmkommission (FLK) des Flughafens Leipzig/Halle zur ihrer Herbstsitzung in Schkeuditz. Erstmals nahmen auch die Vertreter der vom Verkehrsministerium neu berufenen Mitgliedergemeinden Krostitz und Jesewitz teil.
Der Flughafen stellte zunächst den aktuellen Verkehrsbericht vor. Wie an anderen deutschen Flughäfen ist auch in Leipzig/Halle ein weiterer Anstieg der Passagierzahlen und ein leichter Rückgang des Frachtverkehrs im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen. Im Rahmen der regelmäßigen Berichterstattung informierte der Flughafen, dass sich im Jahr 2024 die Anzahl von Einsätzen des Flugzeugtyps Antonov AN 12 signifikant erhöht hat. Dies war auf zeitlich befristete Charterflüge zurückzuführen, welche zwischenzeitlich wieder beendet wurden.
Die Beschwerdesituation hat sich mit Blick auf die Anzahl der Beschwerdeführer nicht wesentlich verändert. Allerdings ist festzustellen, dass es zwei Beschwerdeführer gab, die automatisiert hunderte Einzelbeschwerden versendet haben.
Die Fluglärmmessungen der stationären Anlagen des Flughafens zeigten nachts ein durchweg leicht niedrigeres Lärmniveau als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Grund hierfür ist der Rückgang der Flugbewegungen im Frachtverkehr.
Der sächsische Fluglärmschutzbeauftragte (FLSB) Jörg Puchmüller stellte die Messergebnisse aus Delitzsch und Eilenburg vor. Die Kommunen und Bürgerinitiativen hatten um entsprechende Einsätze gebeten. An beiden Messorten wurden die für passiven Schallschutz relevanten Grenzwerte unterschritten.
Die Deutsche Flugsicherung (DFS) präsentierte anschließend das Ergebnis des Prüfauftrages aus der letzten FLK. Untersucht werden sollte, ob eine Verschiebung des Abflugverfahrens von der Südbahn in Richtung Norden bei Betriebsrichtung Ost weiter nach Osten möglich ist, um den Korridor zwischen Krostitz und Delitzsch zu entlasten, ohne dass dadurch größere Betroffenheiten am Boden entstehen. Die Vertreter des Landkreises Nordsachsen und der Gemeinden Krostitz und Jesewitz zeigten sich unzufrieden mit der Detailtiefe der Untersuchungen. Die FLK bat die DFS bis zur nächsten FLK um ergänzende Untersuchungen, insbesondere zu den Betroffenheiten.
Abschließend informierte die Landesdirektion Sachsen über die wesentlichen Ergebnisse des durchgeführten Planänderungsverfahrens zur Erweiterung des Flughafens in Bezug auf Lärmschutz, Luftschadstoffe und Klimaschutz und beantwortete Fragen der Mitglieder zum vorliegenden Beschluss.
Steffen Schwalbe
Vorsitzender Fluglärmkommission