Prominenter Neuzugang: Deutsche Fotothek übernimmt Nachlass Hein Gorny von der Collection Regard

07.02.2024, 15:50 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

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Hein Gorny: Alexanderplatz #2, aus der Serie „In Memoriam“, 1945/46 © Deutsche Fotothek/ Hein Gorny/ Collection Regard (© Hein Gorny)

Hein Gorny: Alexanderplatz #2, aus der Serie „In Memoriam“, 1945/46 © Deutsche Fotothek/ Hein Gorny/ Collection Regard (© Hein Gorny)

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Hein Gorny: Bahlsen, 1934/38, © Deutsche Fotothek/ Hein Gorny/ Collection Regard (© Hein Gorny)

Hein Gorny: Bahlsen, 1934/38, © Deutsche Fotothek/ Hein Gorny/ Collection Regard (© Hein Gorny)

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Hein Gorny: Ohne Titel, um 1928, © Deutsche Fotothek/ Hein Gorny/ Collection Regard (© Hein Gorny)

Hein Gorny: Ohne Titel, um 1928, © Deutsche Fotothek/ Hein Gorny/ Collection Regard (© Hein Gorny)

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Hein Gorny: Selbstporträt, 1934, © Deutsche Fotothek/ Hein Gorny/ Collection Regard (© Hein Gorny)

Hein Gorny: Selbstporträt, 1934, © Deutsche Fotothek/ Hein Gorny/ Collection Regard (© Hein Gorny)

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Deutsche Fotothek/ Hein Gorny/ Collection Regard (© Hein Gorny)

Deutsche Fotothek/ Hein Gorny/ Collection Regard (© Hein Gorny)

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Hein Gorny: Ohne Titel, 1935, Deutsche Fotothek/ Hein Gorny/ Collection Regard

Hein Gorny: Ohne Titel, 1935, Deutsche Fotothek/ Hein Gorny/ Collection Regard

Die Deutsche Fotothek der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) übernimmt den Nachlass des Werbefotografen Hein Gorny von der Collection Regard in ihr Archiv der Fotografen.

Hein Gorny (1904-1967) gilt als wegweisender Künstler der Neuen Sachlichkeit. Wie viele Erneuerer der Fotografie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, war er Autodidakt. Seine Sujets sind weit gefächert und umfassen u.a. die Portrait-, Architektur-, Industrie-, Illustrations- und Tierfotografie. Bekannt wurde Gorny vor allem als Werbefotograf für Bahlsen, Pelikan oder auch AEG. Er ist als Wegbereiter der modernen Werbefotografie hervorgetreten, der es verstanden hat, in seiner Bildsprache die von den Theorien des Bauhaus und des Deutschen Werkbund geprägten Stilfiguren des Neuen Sehens und der Neuen Sachlichkeit in einen angewandten Stil zu überführen. Aus der Symbiose zweier gegensätzlicher Haltungen entstanden innovative visuelle und formale Bildlösungen, die ihn zu einem Fotokünstler avant la lettre machen.

Der nun in die Deutsche Fotothek aufgenommene Nachlass umfasst rund 1.000 Prints, 17.000 Negative sowie Fotoalben, zahlreiche Publikationsbelege und Archivalien. An diesem reichen Materialfundus wird nicht zuletzt die intensive Zusammenarbeit Gornys mit Karl Theodor Gremmler ablesbar, dessen Nachlass sich seit 2017 ebenfalls im Archiv der Fotografen befindet. Von 1939 bis zu Gremmlers frühem Tod 1941 betrieben beide Fotografen das ehemalige Atelier von Lotte Jacobi am Berliner Kurfürstendamm als »Fotografie Gremmler-Gorny. Atelier für moderne Fotografie« gemeinsam.

Der Leiter der Deutschen Fotothek, Dr. Jens Bove, sagt: »Ich bin Marc Barbey von der Collection Regard außerordentlich dankbar, dass er in den letzten 16 Jahren aus dem Grundstock von Negativen und Prints mit großem Engagement ein umfassendes Archiv geformt hat. Zudem hat er durch zahlreiche Ausstellungen in Deutschland, Frankreich, Italien und Russland sowie durch mehrere Publikationen maßgeblich zur internationalen Sichtbarkeit Hein Gornys beigetragen. Auf dieser Grundlage können wir dem Lebenswerk dieses wichtigen Vertreters der Moderne nun eine langfristige Perspektive bieten, dauerhafte Sicherung und vollständige Zugänglichkeit für Wissenschaft und Forschung.«

Marc Barbey, Gründer der Collection Regard: »Einen Partner wie die Deutsche Fotothek gefunden zu haben, ist sowohl für Hein Gorny als auch für mich als Nachlassverwalter eine besondere Fügung. Ich bin dankbar, dass die Übernahme so kurzfristig möglich war und freue mich, dass das Negativ-Archiv nun aufgearbeitet und für die Wissenschaft zugänglich gemacht wird. Darüber hinaus realisiert die Deutsche Fotothek in einem stetig wachsenden Netzwerk von Partnerinstitutionen international erfolgreiche Ausstellungen und Publikationen. Damit ist eine langfristige Sichtbarkeit für Hein Gorny gesichert.«

Die Deutsche Fotothek beabsichtigt, das Gesamtwerk Gornys im Laufe des Jahres zu digitalisieren und online zugänglich zu machen. Eine erste Auswahl ist bereits in der Rubrik »100 Jahre – 100 Positionen« auf der Website der Deutschen Fotothek zu sehen. Originalabzüge und Publikationen Gornys aus der Deutschen Fotothek werden im Rahmen des Jubiläumsjahres 100 Jahre Deutsche Fotothek vom 26.07. bis 12.10.2024 in der Ausstellung #MODERN im Buchmuseum der SLUB Dresden neben Arbeiten von Lala Aufsberg, Fritz Block und Karl Theodor Gremmler zu sehen sein – insbesondere die stilprägenden Arbeiten für die Hannoveraner Firma Bahlsen, die Gremmler-Gorny gemeinsam realisierten.

Marc Barbey wird als Nachlassverwalter für die Familie Gorny weiterhin exklusiv Editionen für den Kunstmarkt anbieten und rund 250 in seinem Besitz verbliebene Werke Gornys für gemeinsame Ausstellungen und Publikationen zur Verfügung stellen.


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