Erfolgsmodell »PerIS« wird erweitert – Polizei nimmt neue Kameras in Zittau in Betrieb

15.12.2023, 10:10 Uhr — 1. Korrektur (aktuell)

Das videogestützte Personen-Identifikations-System (»PerIS«) der Polizeidirektion Görlitz, das bereits erfolgreich in Görlitz im Einsatz ist, wurde um sieben Kamerasäulen in Zittau ergänzt, die sich in der Friedensstraße und der Chopinstraße sowie an der Bundesstraße 178 befinden.

Der Inspekteur der Polizei Petric Kleine und der Polizeipräsidenten Manfred Weißbach haben die neue Technik heute in Betrieb genommen. Weiterhin wohnten der erste Beigeordnete des Landkreises Görlitz Thomas Gampe in Vertretung des Landrats und der Zittauer Oberbürgermeister Thomas Zenker dem Ereignis bei.

Innenminister Armin Schuster dazu: »Wir übertragen das Erfolgsmodell aus Görlitz, das sich seit 2019 in der Kriminalitätsbekämpfung bewährt hat, auf Zittau im Dreiländereck. Die Polizei kann zukünftig auch hier Straftäter bei Tag und Nacht sowie bei jedem Wetter hochauflösend aufzeichnen und identifizieren. Ein vergleichbar leistungsstarkes System ist mir zumindest im europäischen Raum bis dato nicht bekannt, die bisherigen Ermittlungserfolge sprechen für sich. PerIS wird schon jetzt in seiner stationären wie auch mobilen Variante nicht nur für die Polizeidirektion Görlitz, sondern auch für andere sächsische Polizeidienststellen erfolgreich genutzt. Damit wird nicht nur die Region, sondern auch der Freistaat ein ganzes Stück sicherer.«

Bilanz:
Mit dem bisherigen System in Görlitz, das seit 2019 mit inzwischen zehn Kamerasäulen und zwei mobilen Geräten betrieben wird, konnten insgesamt 931 verfahrensrelevante Treffer erzielt werden. Die Tendenz ist deutlich steigend: allein im Jahr 2023 gab es 375 strafprozessual relevante Treffer. Den Schwerpunkt der Straftaten bilden dabei Eigentumsdelikte.

Beispielsweise wurden hochwertige Fahrräder nach besonders schweren Fällen des Diebstahls regelmäßig über die Altstadtbrücke gebracht. Der hierdurch im Stadtgebiet Görlitz entstandene Sachschaden wird in einem einzigen Quartal im Jahr 2022 auf insgesamt 230.000 EUR veranschlagt. Mittels »PerIS« konnte eine Vielzahl der Delikte aufgeklärt und Wiederholungstätern zugeordnet werden.

Neben dem Einsatz bei Eigentumsdelikten kam »PerIS« zur Aufklärung von Enkeltrickbetrugsdelikten, Raubstraftaten, qualifizierten Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz und anderen Delikten zum Einsatz. Insgesamt konnten so seit Inbetriebnahme der Anlage in Görlitz Taten mit einem Gesamtschaden von über 10 Mio. EUR aufgeklärt werden.

Aufgrund der Grenzlage und den Delikten der grenzüberschreitenden Kriminalität gehen wir auch in Zittau von ähnlichen Aufklärungserfolgen durch den Einsatz des Systems aus.

Kosten des Projekts:
Die Anschaffungskosten für Hard- und Software am Standort Zittau belaufen sich für den Freistaat Sachsen auf ca. 1,03 Millionen Euro. Für bauliche Erschließungsarbeiten an das Strom- und Glasfasernetz wurden weitere ca. 460.000 Euro verauslagt. Sämtliche Kosten wurden aus Haushaltsmitteln der sächsischen Polizei bestritten.

Inspekteur der Polizei Petric Kleine: »Diese Investition ist gut angelegtes Geld für unser aller Sicherheit. Wir schaffen damit auch in Zittau modernste Technik an, die uns hilft Straftaten im grenznahen Raum beweissicher aufzuklären. Damit tragen wir auch zur Stärkung des Sicherheitsgefühls der Menschen, speziell in dieser Region, bei. Die zweifelsohne hohen Anschaffungskosten für das System relativieren sich, wenn man die enormen Schadenssummen betrachtet, die durch grenzüberschreitende Eigentumsdelikte entstehen.«


Verlauf der Medieninformation

Kontakt

Sächsisches Staatsministerium des Innern

Ansprechpartner Martin Strunden
Telefon: +49 351 564 30400
Telefax: +49 351 564 30409
E-Mail: presse@smi.sachsen.de
zurück zum Seitenanfang