Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow gratuliert zum Erfolg: DFG fördert deutsch-israelisches Graduiertenkolleg

08.11.2023, 15:54 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gab heute bekannt, dass sie zur weiteren Stärkung der frühen wissenschaftlichen Karrierestufen zwölf neue Graduiertenkollegs (GRK) einrichtet. Unter diesen GRK ist auch das erste deutsch-israelische Graduiertenkolleg in den Geisteswissenschaften, das eine Förderung von 4,8 Millionen Euro über fünf Jahre erhält.

Das Internationale Graduiertenkolleg »Belongings: Jüdische materielle Kultur in und jenseits von Europa im 20. Jahrhundert« unter der Leitung von Prof. Dr. Yfaat Weiss, Direktorin des Leibniz-Instituts für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow in Leipzig, sowie Prof. Dr. Benjamin Pollock von der Geisteswissenschaftlichen Fakultät der Hebräischen Universität Jerusalem wird Promovierenden an beiden Standorten eine wissenschaftliche Qualifizierung und den Aufbau transnationaler Netzwerke ermöglichen.

Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow: »Mit der jetzigen Entscheidung werden die vielfältigen und intensiven wissenschaftlichen Beziehungen zwischen Sachsen und Israel, auf die wir sehr stolz sind, weiter maßgeblich gestärkt. Zugleich geht von der Entscheidung auch ein hoffnungsvolles Signal aus, das in Zeiten wie diesen Zuversicht für die Zukunft und das Miteinander gibt und das dringend gebraucht wird. Den beteiligten Einrichtungen und den zukünftig im Graduiertenkolleg forschenden Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern wünsche ich schon jetzt erkenntnisreiche Forschung, die die Jewish Studies als Ganzes in Deutschland maßgeblich stärken werden.«

Prof. Dr. Yfaat Weiss: »Wir haben mit der Gestaltung des gemeinsamen Projekts, das sich nicht zuletzt mit dem Verhältnis von Materialität und Zerstörung befasst, im Sommer 2019 unter völlig anderen Umständen als den jetzigen begonnen. Wir hoffen, dass wir im August 2024 mit der ersten Kohorte von Doktorandinnen und Doktoranden in Jerusalem das Graduiertenkolleg unter dann deutlich besseren Umständen eröffnen können. Gerade die jüngste Zeit zeigt uns, wie wichtig Wissen im Allgemeinen und ein tiefes Verständnis der jüdischen Geschichte im Besonderen gegen Amnesie und das globale Vergessen wirken können. Eine gemeinsame Ausbildung während des Aufenthalts in Jerusalem und Leipzig, wie es das Graduiertenkolleg den zukünftigen Doktorandinnen und Doktoranden in Aussicht stellt, ist zwar nur ein kleiner, aber wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer menschenwürdigeren Welt in dunklen Zeiten, den die Geisteswissenschaften anbieten können.«

Das Kolleg untersucht ausgehend von Objekten und materiellen Gütern jüdische Kulturgeschichte. Mit dem doppeldeutigen Titel, der sowohl auf Eigentum als auch auf Zugehörigkeit hinweisen kann, liegt der Schwerpunkt auf der Wechselbeziehung zwischen Menschen und Objekten im Europa des 20. Jahrhunderts. Trotz des Fokus auf die Shoah will das Kolleg in Leipzig und Jerusalem auch Themen aus anderen Zeiten und Regionen bearbeiten. So sollen neue Einblicke in europäisch-jüdische Lebenswelten und ihre Verflechtungen mit der nicht-jüdischen Umgebung entstehen.

Zeitraum der Förderung ist der 01.08.2024 bis 31.07.2029.


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Pressesprecher Falk Lange
Telefon: +49 351 564 60200
E-Mail: falk.lange@smwk.sachsen.de

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