Die Oberlausitz: Eine Region, die auf Holz setzt
23.10.2023, 14:30 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Staatsminister Schmidt: »Holzbau in Sachsen – traditionell, modern, innovativ, ressourceneffizient und klimafreundlich«
Staatsminister Thomas Schmidt hat sich heute (23. Oktober 2023) bei einer Rundreise dem Roh- und Baustoff Holz gewidmet. »Holz ist ein traditioneller wie auch innovativer Baustoff. Mit modernen Techniken können Holzhäuser schnell, flexibel, klima- und ressourcenschonend gebaut werden«, so der Minister. »Sachsens Wälder werden durch eine multifunktionale Forstwirtschaft nachhaltig genutzt. Aktuell wächst mehr Holz nach, als geschlagen wird. Eine stärkere Nutzung der einheimischen Ressource Holz ist ein wirtschaftlich vernünftiger Klimaschutz und kann gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der regionalen Wertschöpfung leisten.«
Die erste Station war der Besuch des Sägewerks der HS Timber Group in Kodersdorf. Das Sägewerk produziert Schnittholz, Hobelware, Leimholzprodukte und Pellets aus nachhaltig gewonnenem Holz. Es hat sich mit rund 460 Beschäftigten zu einem regionalen Jobmotor entwickelt. Die HS Timber Group gehört zu Europas führenden holzverarbeitenden Unternehmen und betreibt das Sägewerk in Kodersdorf seit dem Jahr 2015. Rund 1,2 Millionen Festmeter Holz, auch aus benachbarten Bundesländern und dem Ausland, werden dort jährlich verarbeitet. Die benötigte Energie bezieht der Produktionsstandort aus einem hochmodernen Biomasse-Heizkraftwerk.
In Niesky informierte sich der Minister über das Projektvorhaben »Holzbau-Innovationsareal«. Über die Förderrichtlinie »Besondere Regionale Initiativen« fördert das Sächsische Staatsministerium für Regionalentwicklung dieses Projekt in seiner ersten Phase mit knapp 110 000 Euro. Ziel ist zunächst die Entwicklung von Konzepten zur Nachnutzung des industriekulturellen Erbes der Firma Christoph & Unmack sowie die Entwicklung möglicher Betreibermodelle für ein künftiges Holzbau-Innovationsareal. Somit wird ein Beitrag zum regionalen Strukturwandel und zum Erhalt des baukulturellen Erbes geleistet. Langfristig soll am Standort Niesky ein Holzbau-Innovationsareal entstehen, in dem vielfältige Akteure diesen Gestaltungsraum nutzen und aus der Tradition heraus den Holzbau in der Region wieder befördern und somit zum Innovationsmotor entwickeln, der auch den Strukturwandelprozess positiv beeinflusst.
Im Garten des Konrad-Wachsmann-Hauses wurde bei der dritten Station der Reise der »Kleine Christoph« eröffnet. In den 1920er Jahren war das Nieskyer Unternehmen Christoph & Unmack ein Pionier des industriellen Holzbaus und seinerzeit einer der größten Holzgebäudehersteller. Zur damaligen Produktpalette gehörte neben kompletten Einfamilienhäusern aus Holz auch die Sommerlaube »Kleiner Christoph«. Ein originaler und denkmalgeschützter »Kleiner Christoph«, der vor wenigen Jahren in Görlitz wiederentdeckt wurde, ist im Rahmen eines Projektes des simul⁺Mitmachfonds rekonstruiert und wiederaufgebaut worden. Zukünftig dient dieses Häuschen als Kleinkunstbühne, Ausstellungsraum und Ort für zahlreiche weitere Veranstaltungsformate.
»Es ist immer wieder beeindruckend, wie sich Tradition und Innovation gerade beim Baustoff Holz verbinden und gegenseitig unterstützen. Ich konnte mich heute wieder davon überzeugen, dass Holz ein wichtiger Baustein zum klimafreundlichen und ressourceneffizienten Bauen sein kann. Gerade beim seriellen Bauen können sich die Vorteile des Bauens mit Holz besonders entwickeln, diese Chance sollten wir bei der aktuell angespannten Situation im Baugewerbe und auf dem Wohnungsmarkt verstärkt nutzen«, so das Fazit des Ministers.