Bildungsstudie belegt: Sachsens Schüler weiter vorn
13.10.2023, 13:30 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Leistungsniveau aber deutschlandweit gesunken
Sachsens Neuntklässler gehören zu den besten in Deutschland. Insgesamt sind die Leistungen der Schülerinnen und Schüler deutschlandweit jedoch deutlich zurückgegangen, in Sachsen jedoch weniger stark. Das sind die Ergebnisse des sogenannten IQB-Bildungstrend 2022, der im Auftrag der Kultusministerkonferenz vom Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen erstellt und heute in Berlin vorgestellt wurde. »So erfreulich das Abschneiden der sächsischen Schülerinnen und Schüler insgesamt ist, so sehr müssen uns die Ergebnisse im Einzelnen beunruhigen. Sachsens Schülerschaft wird immer heterogener. Desto mehr bin ich den Lehrerinnen und Lehrern dafür dankbar, dass es ihnen immer noch vergleichbar gut gelingt, alle Schülerinnen und Schüler leistungsgerecht zu fördern und zu fordern«, kommentierte Kultusminister Christian Piwarz den Bildungsbericht.
Ergebnisse im Fach Deutsch
Im Unterrichtsfach »Deutsch« gehören Sachsens Neuntklässler zur Spitzengruppe in Deutschland, hinter Bayern und vor Hamburg und Baden-Württemberg. Sächsische Schülerinnen und Schüler erreichen in fast allen Bereichen Kompetenzstände, die signifikant über dem Mittelwert in Deutschland liegen. Während allerdings die durchschnittlich erreichten Kompetenzen zwischen 2009 und 2015 in den untersuchten Bereichen in Sachsen eine Verbesserungstendenz aufweisen, sind zwischen 2015 und 2022 für Sachsen wie auch für andere Bundesländer deutlich negative Veränderungen in allen Kompetenzbereichen feststellbar.
Dennoch gelingt es hiesigen Lehrkräften recht gut die Gruppe der leistungsschwachen Schülerinnen und Schülern im Fach Deutsch gering zu halten. Der Anteil der Kinder, die in dem Kompetenzbereich Lesen den Mindeststandard verfehlen, ist in keinem Land niedriger. 23,1% der Schülerinnen und Schüler der neunten Klassenstufe erreichen nicht den Mindeststandard. Auch in den Kompetenzbereichen Zuhören und Orthografie belegt Sachsen mit Rang zwei hinter Bayern einen Spitzenplatz. Auch hier liegen die Werte mit 28,2% und 18,3% deutlich unter dem gesamtdeutschen Wert.
Ergebnisse im Fach Englisch
Im Fach Englisch haben sich die Leistungen der sächsischen Schülerinnen und Schüler leicht verbessert. Sachsen liegt im Mittelfeld der Bundesländer. Dabei rangiert der Freistaat im Kompetenzbereich Lesen im oberen und für den Kompetenzbereich Hörverstehen im unteren Mittelfeld.
Wie in den meisten Ländern auch ist in Sachsen der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die die Mindestanforderungen im Fach Englisch verfehlen, zwischen 2015 und 2022 etwas geringer geworden. Der Anteil der Neuntklässler, die im Kompetenzbereich Leseverstehen des Fachs Englisch den Mindeststandard nicht erreichten, lag bei 24,0% und damit minimal unter dem deutschen Gesamtwert. Im Hörverstehen lag der Wert mit 17,2% leicht über dem deutschen Gesamtwert. Beide Werte stellen eine leichte Verbesserung im Vergleich zu 2015 dar.
In Sachsen waren insgesamt 83 öffentliche Schulen und elf freie Schulen an der Bildungsstudie beteiligt. Insgesamt nahmen 40 Oberschulen, 44 Gymnasien und zehn Förderschulen teil. Der Zeitraum der Datenerhebung erstreckte sich von April bis Juli 2022. Um die Kompetenzen in den Fächern Deutsch und Englisch festzustellen, wurden Schülerinnen und Schüler Testaufgaben gestellt.
Mehr Informationen zur Bildungsstudie und zum Abschneiden Sachsens gibt es SMK-Blog unter www.bildung.sachsen.de/blog.