17 Jugendliche aus Sachsen erhalten START-Stipendium
20.04.2023, 10:57 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Veranstaltung findet 15:00 Uhr statt
17 Jugendliche aus Sachsen sind heute (20. April 2023) offiziell in das 3-jährige Bildungs- und Engagementstipendium der START-Stiftung aufgenommen worden. Kultusminister Christian Piwarz hat den zehn Mädchen und sieben Jungen aus zwölf verschiedenen Ländern die Aufnahmeurkunden im Sächsischen Landtag in Dresden feierlich überreicht. Insgesamt hatten sich 136 Schülerinnen und Schüler aus Sachsen dafür beworben - bundesweit waren es 1.200. »Gemeinsam mit der START-Stiftung fördern wir seit vielen Jahren gezielt junge Menschen. Sie sind talentiert, fleißig und engagiert. Genau das braucht unser Land, um die Aufgaben unserer Zeit zu meistern. Mit ihren Erfahrungen und Ideen bereichern sie unsere Gesellschaft. Sie sind Vorbilder für andere Jugendliche, denn sie zeigen: Leistung lohnt sich«, so Kultusminister Christian Piwarz, der darauf verweist, dass von der Förderung nicht nur die Jugendlichen, sondern auch der Freistaat Sachsen profitiere. Seit Gründung des Programms wurden insgesamt 170 Schüler und Schülerinnen in Sachsen von der START-Stiftung gefördert.
Im Schuljahr 2022/2023 sind bundesweit rund 190 junge Menschen in die dreijährige Förderung aufgenommen worden: Zahlreiche Workshops zu gesellschaftsrelevanten Themen, erlebnispädagogische Angebote und ein digitaler Campus begleiten sie auf ihrem Weg. Am Ende des Programms steht möglichst ein eigenes gemeinnütziges Projekt, das jede und jeder Jugendliche selbst entwickelt und umgesetzt hat. Zusätzlich erhalten alle Stipendiatinnen und Stipendiaten jährlich 1.000 Euro Bildungsgeld. Das Ziel: ihnen eine aktive Teilhabe an der Mitgestaltung unserer Gesellschaft zu ermöglichen, unabhängig von ihrer Einwanderungsgeschichte.
»START ist für mich eine deutschlandweite Gemeinschaft, die es mir ermöglicht, mich in vielen Bereichen weiterzuentwickeln und Teil eines Netzwerks aus migrationserfahrenen Jugendlichen zu sein, die, wie ich, in einem fremden Land Orientierung finden, neue Freundschaften schließen und sich sozial und gesellschaftlich engagieren möchten. START gibt mir die Möglichkeit, viele Menschen und Persönlichkeiten kennenzulernen, die mir etwas Besonderes auf diesem Weg mitgeben können«, sagt Judy Mustafa, START Stipendiatin aus Leipzig seit dem Schuljahr 2022/2023.
Die Suche, Auswahl und Begleitung der Stipendiatinnen und Stipendiaten erfolgen in engem Austausch zwischen der regionalen Projektkoordination, der Landeskoordination und der START-Stiftung. Voraussetzung für die Aufnahme in das Programm ist eine eigene Einwanderungsgeschichte oder die eines Elternteils. Zudem müssen die Bewerberinnen und Bewerber mindestens 14 Jahre alt sein, die 8. Klasse beendet und noch drei Jahre Schule vor sich haben – Schulform und angestrebter Abschluss spielen keine Rolle. Neben diesen formalen Kriterien ist vor allem die Bereitschaft zum gesellschaftlichen Engagement entscheidend für die Aufnahme in das Programm. Von ihren herausragenden Ideen und Visionen müssen die Jugendlichen die Jury in einem anspruchsvollen, zweistufigen Auswahlprozess überzeugen.
Über zwei Jahrzehnte hinweg haben bundesweit mehr als 3.500 Jugendliche mit Einwanderungsgeschichte das Stipendien-Programm absolviert, die sich heute vielfältig für die Gestaltung der Gesellschaft engagieren. »Über die Jahre sind unsere Jugendlichen Teil einer besonderen Community geworden, die einen Unterschied in unserer Gesellschaft macht«, zieht START-Geschäftsführer Farid Bidardel Bilanz. »Um das Engagement dieser jungen Menschen noch gezielter zu fördern, investieren wir in digitale Tools zur überregionalen und jahrgangsübergreifenden Vernetzung sowie zur gemeinsamen Projektarbeit. Mittelfristig möchten wir viel mehr Jugendlichen ermöglichen, START zu erleben und mitzugestalten.« Daher entwickelt die Stiftung derzeit mit Partnern eine neue softwaregestützte Plattform. »Partizipation ist uns ein hohes Gut. Aus diesem Grund laden wir zukünftig verstärkt unsere ehemaligen Geförderten ein, zusammen mit uns das Bildungs- und Engagementprogramm für die Stipendiatinnen und Stipendiaten auszugestalten. Denn sie wissen am besten, was Jugendliche mit Einwanderungsgeschichte brauchen, um unsere Gesellschaft in die Zukunft zu führen«, sagt der Geschäftsführer.
Übersicht über die Wohnorte der Geförderten in Sachsen:
Chemnitz (2), Groitzsch (1), Döbeln (1), Heidenau (2), Dresden (2), Leipzig (3), Freiberg (3), Leisnig (1), Grimma (1), Zwickau (1)
Aus datenschutzrechtlichen Gründen und auf Wunsch der Geförderten werden die Angaben nur eingeschränkt veröffentlicht.
Im Sommer 2002 hat die START-Stiftung ein Stipendienprogramm ins Leben gerufen, damals mit der Absicht, die Integration von Jugendlichen mit Einwanderungsgeschichte zu fördern und ihnen eine Chance auf eine akademische Bildung zu ermöglichen. START ist das einzige bundesweite Stipendienprogramm für Schülerinnen und Schüler in Deutschland. Über drei Jahre fördert und begleitet die START-Stiftung, eine Tochter der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, herausragende Jugendliche mit Einwanderungsgeschichte dabei, Verantwortung für eine lebendige Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt zu übernehmen. START ist Talentschmiede für außergewöhnliche junge Menschen, Startrampe für neue Initiativen und Lautsprecher für die Verteidigung freiheitlicher Werte. Gemeinsam mit Partnern aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft wird die Förderung umgesetzt. Aktuell werden von START rund 550 junge Menschen aus über 50 Herkunftsnationen gefördert. Weitere Informationen unter www.start-stiftung.de.
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